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Swiss Life Q3: Prämieneinnahmen steigen – Kostensenkungen greifen (Zus)

Zürich (AWP) – Die Swiss Life Holding AG hat im dritten Quartal auf mehreren Ebenen Fortschritte erzielt. So konnten die Prämieneinnahmen gesteigert werden. Gleichzeitig zeigte das Effizienzsteigerungsprogramm erste Ergebnisse und schritt die Restrukturierung der deutschen Tochtergesellschaft AWD voran. Zudem verbesserte sich die Solvabilitätsquote.
Die Bruttoprämieneinnahmen, Policengebühren und erhaltene Einlagen erreichten im dritten Quartal 3’223 (VJ 3’075) Mio CHF. In den ersten neun Monaten beliefen sich die Einnahmen auf 13’624 (VJ 13’987) Mio CHF, teilt der Lebensversicherer am Mittwoch mit. Damit stiegen die Prämien im Berichtsquartal in Lokalwährungen (LW) um 8%; im Neunmonatsvergleich konnte das Niveau gehalten werden.
SCHWIERIGES SCHWEIZER GESCHÄFT – ZUWÄCHSE IN DEUTSCHLAND UND FRANKREICH
Im Schweizer Geschäft erreichten die Einnahmen im Berichtsquartal 928 (1’001) Mio CHF, was einem Rückgang um 7% entspricht. In den ersten neun Monaten beliefen sich die Einnahmen in der Schweiz auf 6’262 (6’908) Mio CHF (-9%). Allerdings haben auch andere Versicherer im Schweiz-Geschäft etwas Schwierigkeiten.
In Frankreich stiegen die Prämien im dritten Quartal auf 1’288 Mio CHF (+13% in LW), was vor allem auf steigende periodische Prämien zurückgeführt wird. Für die ersten neun Monate resultiert hingegen noch eine Einbusse um 7% in LW auf 3’811 Mio CHF.
Auch das Deutschland-Geschäft ist gewachsen, was mit Einmaleinlagen erklärt wird. In LW stiegen die Prämien im Berichtsquartal um 31% auf 529 Mio CHF. Im Neunmonatsvergleich ergibt sich noch ein Wachstum um 19% in LW auf 1’500 Mio CHF.
RESTRUKTURIERUNGSMASSNAHMEN GREIFEN
Die Ende August angekündigten Effizienzsteigerungs- und Kosteneinsparungsmassnahmen greifen, ebenso zeigt die Restrukturierung der deutschen Tochtergesellschaft AWD Erfolge. So konnten die operativen Kosten im dritten Quartal um 3% gesenkt werden. In der Schweiz gingen die operativen Aufwendungen in den ersten neun Monaten um 8% zurück; allein im Q3 konnten die Kosten um 25% verringert werden.
“Das Programm ist gut unterwegs”, so Finanzchef Thomas Buess. Dabei würden die Kosten für das Programm, wie bereits bekannt gegeben, rund 40% der Einsparungen betragen. “Der Grossteil der Kosten wird im laufenden Jahr verbucht”, sagte der CFO. Mit dem Massnahmenpaket sollen bis 2012 Kosteneinsparungen in der Höhe von 350 bis 400 Mio CHF gegenüber 2008 erzielt werden.
AWD hat im operativen Geschäft vor Restrukturierungsaufwendungen wieder einen Gewinn geschrieben, was eine Trendwende bedeute, hiess es weiter. Dabei fielen in den ersten neun Monaten Einmal- und Restrukturierungsaufwendungen von 22,9 Mio EUR an. Für das Schlussquartal rechnet Buess mit weiteren Kosten in ähnlicher Grössenordnung. Darüber hinaus seien jedoch keine weiteren Einmal- und Restrukturierungsaufwendungen geplant, auch seien aus heutiger Sicht keine Goodwill-Abschreibungen erforderlich.
SOLVABILITÄTSQUOTE VERBESSERT
Der Lebensversicherer konnte im Berichtsquartal die Solvabilität verbessern. So wird die Solvabilitätsquote per Ende September mit 168% angegeben, nach 155% Ende Juni. Dazu haben gemäss CFO das Quartalsergebnisse, die Obligationenmärkte sowie engere Credit-Spreads beigetragen.
Bei der angestrebten Nettoanlagerendite sieht sich Buess auf Kurs. “Die Nettoanlagerendite auf dem Versicherungsportefeuille entwickelte sich im Rahmen der Erwartungen positiv.” Dabei habe sich der Anlagemix im Vergleich zu Halbjahr kaum verändert.
ANLEGER HONORIEREN FORTSCHRITTE
Am Aktienmarkt honorieren die Anleger die Fortschritte des Lebensversicherers. Mit dem Q3-Ausweis habe sich auch das Risiko einer Kapitalmassnahme verkleinert. Bis um 12.35 Uhr steigen die Swiss-Life-Aktien um 6,5% auf 133,70 CHF und erzielen im SMI/SLI die grössten Gewinne. Der SMI legt um 0,7% zu.
rt/cf

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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