Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Der Horrorunfall mit dem Geisterzug

Am 17. Mai 2006 kollidierte ein führerloser Güterzug in der Zentralschweiz mit einer anderen Lokomotive, nachdem er aufgrund eines Bremsversagens mit hoher Geschwindigkeit über 30 Kilometer weit gefahren war. Drei Eisenbahner an Bord starben: Es war ihnen nicht gelungen, den Zug wieder unter Kontrolle bringen. 

Die Doku des Schweizer Fernsehens SRF aus dem Jahr 2019 erzählt die traurige Geschichte des tödlichen Zugunglücks bei Thun im Berner Oberland. 

Am 17. Mai 2006 um 3 Uhr morgens fuhr ein 300 Tonnen schwerer Güterzug mit drei Arbeitern an Bord von Frutigen nach Spiez im Kanton Bern. Als der mit Schotter und anderem Material beladene Zug seine Fahrt bergab fortsetzte, bemerkten die Lokführer nach fünf Minuten, dass die Bremsen nicht funktionierten. Sie versuchten verzweifelt, die nahe gelegene Leitstelle um Hilfe zu bitten, während der Zug Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h erreichte. 

Nachdem sie von den Bahnarbeitern auf dem Zug vor der sich anbahnenden Katastrophe gewarnt worden waren, beschlossen die Verantwortlichen des Unternehmens, den führerlosen Zug auf einem geraden Streckenabschnitt bei Thun umzuleiten und ihn dort mit dem anderen Zug kollidieren zu lassen. 

Nachdem er zwei Waggons gerammt hatte, fuhr der Zug noch 200 Meter weiter, bevor er auf den stehenden Zug prallte. Die drei Männer an Bord starben, und die beiden Züge wurden schwer beschädigt. Die Schweiz nahm grossen Anteil am Schicksal der Opfer und ihrer Angehörigen.

(Untertitelt von SWISS TXT)

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft