
Überseegebiet Guayana stimmt gegen mehr Autonomie von Frankreich
(Keystone-SDA) Paris – Bei einer Volksabstimmung in Französisch-Guayana haben fast 70 Prozent der Wähler gegen eine grössere Unabhängigkeit von Frankreich gestimmt. Wie die Regierung in Paris in der Nacht zum Montag mitteilte, wurden insgesamt 69,8 Prozent Nein-Stimmen abgegeben.
Die Wahlbeteiligung lag den Angaben zufolge nur bei rund 48 Prozent. Beim Referendum sollten die Bewohner darüber entscheiden, ob das Département in Südamerika künftig mehr Spielraum in lokalen Fragen erhalten soll.
Bei einer ähnlichen Volksabstimmung im französischen Überseegebiet Martinique zeichnete sich nach der Auszählung erster Stimmzettel ebenfalls ein klares «Nein» zu der Statusänderung ab. Ergebnisse wurden am Montagmorgen erwartet.
In Guayana waren am Sonntag rund 67’000 Stimmberechtigte an die Urnen gerufen, auf der Karibikinsel Martinique waren 297’OOO Wahlberechtigte zur Stimmabgabe ausfgefordert.
Martinique und das nördlich von Brasilien gelegene Guayana haben als Départements bisher denselben Status wie Regierungsbezirke im französischen Mutterland. In mehreren Überseegebieten hatte es vor einem Jahr jedoch heftige Proteste gegen hohe Lebenshaltungskosten und niedrige Löhne gegeben. Präsident Nicolas Sarkozy hatte darauf den Volksentscheid angeregt.
Gegner einer grösseren Unabhängigkeit fürchten, dass Paris ein Ja zum Anlass nehmen könnte, für die beiden Inseln weniger Geld auszugeben.