Verkauf von Siemens-Hörgeräte-Sparte geht in nächste Runde (AF)

MÜNCHEN (awp international) – Der mögliche Verkauf der Siemens-Hörgerätesparte geht in die nächste Runde. Die bisher eingegangenen Offerten von sechs Bietern würden jetzt geprüft, hiess es am Mittwoch in Industriekreisen. Nach einem Bericht des «Handelsblatt» (Mittwochausgabe) will der Konzern auf jeden Fall mehr als zwei Milliarden Euro erlösen, die meisten Gebote lägen aber ein gutes Stück unter dieser Marke. Nur eine Offerte solle bei 2,4 Milliarden Euro liegen. Das Unternehmen wollte sich dazu am Mittwoch nicht äussern. Über die Verkaufspläne wird seit Monaten spekuliert. Zuletzt hatte Siemens-Finanzchef Joe Kaeser erklärt, es sei noch keine Entscheidung über den Verkauf getroffen worden, man werde eingehende Angebote prüfen.
In den Industriekreisen hiess es, es sei nicht ungewöhnlich, dass die Offerten zu Beginn etwas niedriger ausfallen, weil kein Bieter sein Pulver gleich am Anfang verschiesse. Auch weitere Runden in dem Bieterwettbewerb seien nicht auszuschliessen. Dem «Handelsblatt»-Bericht zufolge hat sich der Aufsichtsrat noch nicht mit einem möglichen Verkauf der Sparte mit insgesamt rund 4000 Beschäftigten befasst. «Es gibt keinen Beschluss», zitierte die Zeitung aus dem Umfeld des Kontrollgremiums. Die Pläne seien auch noch nicht detailliert diskutiert worden.
Zu den insgesamt sechs Bietern sollen die Finanzinvestoren Cinven und Bain sowie ein Konsortium aus KKR, Hellman & Friedman und dem australischen Hörhilfen-Hersteller Cochlear gehören. Permira solle sich mittlerweile mit dem skandinavischen Investor Nordic Capital und dem Hamburger Hörgeräte-Spezialisten Hansaton zusammengetan haben, hiess es. In Finanzkreisen werde erwartet, dass sich Siemens in den kommenden Tagen dafür entscheide, nur noch mit ein bis zwei Bietern weiterzuverhandeln./cs/DP/edh