Faktencheck für Gerüchte auf Social Media
Wie kann gewährleistet werden, dass Informationen, die aus Online-Quellen stammen, vertraut werden kann? In den letzten zwei Jahren hat swissinfo.ch bei einem Projekt mitgearbeitet, das Journalisten helfen will, eine der grössten Herausforderungen des digitalen Zeitalters anzupacken.
Dieser Inhalt wurde am 08. Juni 2016 - 11:00 publiziert- Español Comprobación de rumores que recorren redes sociales
- Português Verificando os boatos espalhados na mídia social
- Français Vérifier les rumeurs qui prolifèrent sur Internet
- عربي نحو ابتكار أداة للتحقّق من الشائعات التي تنتشر عبر وسائل التواصل الإجتماعي
- Pусский Можно ли доверять информации из социальных сетей?
- English Fact checking the rumours spread on social media (Original)
- 日本語 ネット情報の真偽、自動ツールで判定
- Italiano Verificare le voci propagate dai social media, la sfida del giornalismo 2.0
Ob wahr oder falsch – Geschichten, die in den sozialen Medien hohe Wellen schlagen, verbreiten sich schneller als Journalisten ihren Wahrheitsgehalt verifizieren können.
Das von der Europäischen Union (EU) finanzierte Projekt PhemeExterner Link – nach der griechischen Göttin des Ruhmes und der Gerüchte genannt – entwickelt ein Tool, mit dem die Wahrheitsüberprüfung beschleunigt werden soll. Dies geschieht dadurch, dass fragwürdige Behauptungen, die von sozialen Plattformen wie Twitter automatisch bezogen werden, auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft werden.
swissinfo.ch war von Anfang an bei diesem Projekt dabei, nicht nur, um den Entwicklern zu helfen, die Bedürfnisse von Journalisten zu verstehen, sondern auch, um Behauptungen zu identifizieren, die zur Entwicklung von Algorithmen verwendet werden können.
Während mehrerer Monate suchten wir Online-Nachrichten zusammen, analysierten Tweets auf Gerüchte und prüften, ob sich Behauptungen schliesslich als wahr oder falsch herausstellten.
Über eine solche Newsstory berichtete auch swissinfo.ch zu jener Zeit, als bekannt gegeben wurde, dass die Sammlung von Cornelius Gurlitt, Sohn eines Kunsthändlers der Nazis in Deutschland, dem Kunstmuseum Bern vermacht werde. Auf Twitter und Newskanälen kursierten Gerüchte, das Museum habe vor, die kontroverse Sammlung anzunehmen. Zu dieser sollte mutmasslich auch Nazi-Raubkunst gehören. Dies führte dazu, dass das Museum das Gerücht auf sozialen Medien abstritt.
Das Projekt wird Ende 2016 abgeschlossen. Gegenwärtig arbeiten wir eng mit unseren Partnern zusammen, um das Tool feiner abzustimmen. Ein Tool, das Journalisten hoffentlich einen echten Fortschritt bringen wird, um Online-Gerüchte finden und überprüfen zu können.
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