
Vulkan in Costa Rica stösst rätselhaftes «weisses Pulver» aus
(Keystone-SDA) San José – In Costa Rica ist zum ersten Mal seit 40 Jahren der Vulkan Turrilba wieder aktiv. Wie das Seismologische Institut des mittelamerikanischen Landes (Ovicori) berichtete, stösst der über 3300 Meter hohe Koloss seit Dienstag Wolken aus «weissem Pulver» aus.
Nach Angaben der Vulkanologen handelt es sich dabei nicht um Asche, sondern um bisher unbekanntes Material. Fünf Dörfer aus dem Turrialba-Tal seien von dem Pulver bedeckt, das sich mit Regen vermischt und dunkel verfärbt habe, berichteten lokale Medien.
Zwei Dörfer an den Hängen des Berges seien vorsichtshalber evakuiert worden. Die Experten halten es demnach für möglich, dass ein grösserer Ausbruch bevorstehe. Der Turrialba und der Nachbarberg Irazú liegen nur rund 80 Kilometer nordöstlich der costa-ricanischen Hauptstadt San José.
Der letzte grosse Ausbruch des Turrialba ereignete sich 1863. Damals gelangte seine Asche bis nach Nicaragua. Erst seit 40 Jahren ruhte der Vulkan völlig, so dass es sogar möglich wurde, zum Hauptkrater aufzusteigen.
In der zentralen Region von Costa Rica, wo rund 50 Prozent der Bevölkerung lebt, stehen vier Vulkane: neben dem Irazú und dem Turrialba auch der Poas und der Barba. Im vergangenen Jahr hatte der Poas in unmittelbarer Nähe zu San José eine grössere Eruption. Weiter nördlich befindet sich der immer noch aktive Arenal, bei dessen Ausbruch 1969 rund 90 Menschen ums Leben kamen.