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War Schweizerhalle-Katastrophe ein Sabotageakt?

War die Katastrophe von Schweizerhalle das Werk östlicher Geheimdienste? Keystone Archive

Die Brandkatastrophe von Schweizerhalle bei Basel vor 14 Jahren beschäftigt die Untersuchungs-Behörden wieder. Berichte werden geprüft, wonach der Brand ein Sabotageakt des Staatssicherheits-Dienstes der DDR (Stasi) war.

Ausgelöst wurden die neuen Abklärungen durch einen Bericht des Fernsehmagazins “History” im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF). Dort wurden Aussagen des ehemaligen Chefs der Terroarabwehr des US-Geheimdienstes CIA, Vincent Cannistraro, zitiert. Demnach soll die Serie von Chemieunfällen im Jahr 1986, darunter die Brandkatastrophe bei Sandoz in Schweizerhalle (BL), von Stasi-Agenten ausgelöst worden sein.

Ziel sei gewesen, von der Reaktorkatastrophe im russischen Atomkraftwerk Tschernobyl abzulenken, die sich im April des selben Jahres ereignete.

Abklärungen

Das zuständige Statthalteramt in Arlesheim (BL) will nun aufgrund des Berichts weitere Abklärungen vornehmen. Der interimistische Statthalter, Heinz Girod, sagte auf Anfrage: “Wir überprüfen diese Berichte. Das heisst aber noch nicht, dass das Dossier Schweizerhalle wieder geöffnet wird.”

Auch der interimistische Leiter der Staatsanwaltschaft Basel-Landschaft, Boris Sokoloff, sagte, die Behörde sehe derzeit noch keinen begründeten Verdacht für neue Untersuchungen der Staatsanwaltschaft.

Zur Brandkatastrophe in einer Halle des Chemiekonzerns Sandoz war es am 1. November 1986 gekommen. Damals verbrannte eine riesige Menge von Chemikalien, und das Löschwasser vergiftete den Rhein. Über weite Strecken verendeten der gesamte Fischbestand und weitere Lebewesen. Die genaue Brandursache konnte nie ermittelt werden.

swissinfo und Agenturen

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