Der Gründer der skandalumwitterten Swisscom-Tochter Fastweb, Silvio Scaglia, ist aus dem Verwaltungsrat des italienischen Telekommunikations-Unternehmens zurückgetreten. Der Swisscom-Chef nahm den Rücktritt zur Kenntnis.
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Scalia war dort zuletzt als Non-Executive Director tätig. Er sei mit sofortiger Wirkung zurückgetreten, teilte Fastweb am Montagabend mit.
Carsten Schloter, Verwaltungsratspräsident von Fastweb und Swisscom-Chef, sei über den Rücktritt informiert worden und habe diesen zur Kenntnis genommen.
Fastweb und die Telecom-Italia-Tochter Sparkle stehen im Zentrum von Ermittlungen wegen Mehrwertsteuerbetrugs und Geldwäscherei.
Dabei sollen zwischen 2003 und 2006 mit fiktiven Käufen und Verkäufen von internationalen Telekom-Dienstleistungen knapp 2 Mrd. Euro in Rechnung gestellt worden sein. Damit sei der Fiskus um 365 Mio. Euro betrogen worden.
Die italienische Justiz ermittelt mittlerweile gegen 80 Personen, gegen 56 Personen wurde Haftbefehl erlassen. Darunter befindet sich auch Scaglia, der 2007 das Mailänder Unternehmen an die Swisscom verkauft hatte.
swissinfo.ch und Agenturen
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