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Roche streicht fast 5000 Stellen

Trotz Milliardengewinnen baut der Schweizer Pharma- und Diagnostikkonzern Roche 4800 seiner weltweit 82'000 Arbeitsplätze ab. In der Schweiz werden das Werk in Burgdorf geschlossen und insgesamt 770 Stellen eingespart.

Gleichzeitig werden durch Verlagerungen aus dem Ausland auch 240 neue Stellen geschaffen. Unter dem Strich streicht Roche in der Schweiz also 530 Arbeitsplätze.

Betroffen vom Abbau sind vor allem die Mitarbeitende an den Standorten Basel und Burgdorf. In der Konzernzentrale in Basel fallen rund 350 Stellen weg.

Die in Burgdorf angesiedelte Diabetes-Forschung wird nach Deutschland nach Mannheim verlagert und die Produktion mit der Zeit an Dritte ausgelagert. Der Standort Burgdorf soll nach Abschluss der im September angekündigten Restrukturierungs-Massnahmen geschlossen werden.

Ziel des Sparprogramms, bei dem weltweit rund sechs Prozent des Roche-Personalbestands abgebaut werden, sind Kosteneinsparungen von jährlich 2,4 Mrd. Franken. Die Umsetzung der Massnahmen ist für 2011 bis 2012 geplant. Der Schwerpunkt des Personalabbaus liegt gemäss Roche in Vertrieb und Produktion.

Nebst dem Abbau von Stellen kommt es zu diversen Verlagerung von Stellen. Davon profitiert unter anderem der Standort Rotkreuz im Kanton Zug, wo geplant ist, den sich derzeit in Graz (Österreich) befindenden Bereich Blutdiagnostik zu integrieren.

Roche-Chef Severin Schwan bezeichnete das umfangreiche Restrukturierungs-Programm gegenüber der Nachrichtenagentur SDA als «proaktive Massnahme aus einer Position der Stärke».

Im ersten Halbjahr hatte Roche den Konzerngewinn um 37% auf 5,6 Mrd. Fr. steigern können, 2009 blieben unter dem Strich trotz Belastung durch die Übernahme des amerikanischen Biotech-Unternehmens Genentech 8,5 Mrd. Fr. übrig.

Der Roche-Chef verweist aber auf den zunehmenden Preisdruck sowie auf Rückschläge mit einzelnen Produkten, die dem Konzern zu schaffen machten.

Die Steigerung der Produktivität sei daher eine Daueraufgabe und das Restrukturierungsprogramm solle Roche zur nötigen Flexibilität verhelfen, um weiterhin in die Forschung investieren zu können.

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