Intralink appelliert an Selbstverantwortung

Im Schweizer Projekt Intralink soll bei der Integration von Ausländern deren Ethnie berücksichtigt werden. Dafür sollen Fachleute garantieren.
Das Projekt wird von Vertretern aller Regierungs-Parteien, der Kirchen, Gewerkschaften und der Wirtschaft unterstützt. INTRALINK soll in erster Linie die Selbst-Verantwortung der ausländischen Bevölkerung aktivieren, wie Projektleiter Rudolf Erzer am Dienstag in Bern sagte.
Nach Übergriffen auf Schweizer Jugendliche
Auslöser für Intralink seien diverse Übergriffe und Zwischenfälle zwischen ausländischen und schweizerischen Jugendlichen gewesen. Die verschiedenen ethnischen Gruppen sollen über eine jeweilige Plattform erreicht und von eigenen Fachleuten und Vorbildern in ihrer Muttersprache beraten werden.
Auch der Einbezug der entsprechenden Medien ist geplant. Als erstes ist eine Plattform für Kosovo-Albaner vorgesehen. Nach ersten Erfahrungen sollen weitere Volksgruppen folgen.
Auch Schweizer beraten
«Als weitere Neuheit in der schweizerischen Integrationspolitik sollen auch Schweizer, die Probleme mit anderen Volksgruppen haben, beraten werden», sagte Erzer weiter.
Lehrer und Eltern fühlten sich heute oft allein gelassen mit Problemen und Ängsten. Ausserdem will INTRALINK bereits bestehende Integrations-Projekte vernetzen und damit für Synergien sorgen. «Es macht keinen Sinn, dass jedes Dorf das Rad neu erfindet», sagte Erzer.
Die Startkosten von INTRALINK werden auf rund zweieinhalb bis drei Mio. Franken geschätzt. Bei der Anfrage möglicher privater Geldgeber sei man auf durchaus wohlwollende Antworten gestossen, definitive Zusagen lägen aber noch nicht vor.
Die Promotoren erhoffen sich zudem einen Beitrag der Eidgenössischen Ausländerkommission (EKA), die das Projekt als «ausserordentlich» beurteilt habe.
swissinfo und Agenturen

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