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Zürich besiegt Luzern im Cupfinal

Marc Schneider (r.) vom FCZ schoss in der 39. Minute das erste Tor. Keystone

Der FC Zürich hat problemlos seinen 7. Titel als Cupsieger geholt, indem er den unterklassigen FC Luzern 3:1 besiegte.

Vor, während und nach dem Cupfinal hatte die Polizei beim Basler St. Jakobs-Park besonders mit den Zürcher Fans zu tun. Es kam auch zu Festnahmen.

Nur eine Halbzeit lang konnte der FC Luzern aus der Challenge-League dem favorisierten FCZ aus der Super League Paroli bieten und hoffen, als erster Unterklassiger vor 32’500 Zuschauenden im Basler St. Jakobs-Park den Cup zu gewinnen.

Marc Schneider vom FCZ traf in der 39. Minute für die im Verlauf des Spiels immer stärker werdenden Zürcher zum 1:0. Nach einem kurzen Eckball brachte Xavier Margairaz den Ball flach vors Tor. Keita verpasste noch, legte aber unfreiwillig, aber mustergültig auf Schneider auf. Der Verteidiger traf via Pfosten.

Luzerner Pep war weg

Nach diesem Treffer verliess die junge Luzerner Mannschaft der Mut und der Glaube an die Sensation. Das 2:0 durch Keita, seinem 6. Treffer im Cup, in der 62. Minute und wenig später in der 87. Minute das 3:0 durch Tararache waren eine logische Folge der Dominanz der Zürcher nach dem Seitenwechsel.

Sowohl für Tararache als auch für Keita hatten die Tore besondere Bedeutung: Keita sicherte sich die Torschützenkrone im Cup, während Tararache nach drei verlorenen Finals mit GC sich nun doch noch Cupsieger nennen darf.

Gerettete Saison für den FCZ

Der FC Zürich bescherte mit dem erwarteten Sieg seinem Präsidenten Sven Hotz und dem Ex-Servette Trainer Lucien Favre den zweiten Titel nach dem Cupsieg 2000 und rettete gleichzeitig seine Saison.

Wie bereits im Halbfinal gegen die Young Boys gelang es den Stadtzürchern, im richtigen Moment die nötige Leistung abzurufen. In den letzten Wochen hatte die Formkurve des hochdotierten Teams deutlich nach unten gezeigt: Aus den letzten sieben Meisterschaftsspielen hatte der FCZ lediglich drei Punkte geholt und damit die Chancen auf den dritten Platz so gut wie verspielt.

Die Cupfinals scheinen den Zürchern aber zu liegen: Im achten Endspiel ihrer Vereinsgeschichte verliessen sie zum 7. Mal den Platz als Sieger.

Freibier fürs Volk

Diesen Erfolg will die Limmat-Stadt gebührend feiern: Der Stadtrat empfängt die Mannschaft am Dienstagabend im Zürcher Stadthaus.

Im Anschluss an den Empfang durch den Stadtpräsidenten Elmar Ledergerber werde weitergefeiert, wie der Stadtrat nach dem Cupsieg mitteilte. Mannschaft und Bevölkerung werden zu Freibier und Gratis-Getränken vor dem Stadthaus eingeladen.

Zürcher feiern, Basler sorgen für Ordnung

Wenig zu feiern gab es hingegen bei der Basler Polizei: Vorab Zürcher Fangruppen haben am Montag vor, während und nach dem Cupfinal im Basler St. Jakobspark die dortige Polizei tüchtig gefordert.

Schon bei der Anreise hatte sich ein Teil der Zürcher Fans laut einer Medienmitteilung des Basler Sicherheitsdepartementes vom Montagabend aggressiv verhalten. Bei der Ausfahrt Stadion stiegen Betrunkene aus den Bussen und verrichteten ihre Notdurft auf der Autobahn. Sie bewarfen zudem Cars mit Luzerner Fans mit Flaschen.

Auch Luzerner Fussballbegeisterte, die mit dem Zug ans Rheinknie reisten, wurden von der Gegenseite mit Steinen und Flaschen begrüsst. Die Polizei trennte die Fangruppen mit einem Grossaufgebot. Sie nahm sechs Personen, die auf ein Detachement der Baselbieter Polizei losgingen, fest.

Nach Spielende wollte eine Gruppe von Zürcher Fans über das Spielfeld den Luzerner Sektor stürmen. Die Polizei griff mit einem Grossaufgebot ein.

swissinfo und Agenturen

80. Cupfinal im Basler St. Jakob-Park:
FC Zürich gegen FC Luzern

Tore: Schneider (39. Minute) 1:0; Keita ( 62. Minute) 2:0; Tararache (74. Minute) 3:0; Andreoli (87. Minute) 3:1.

Zürich: Taini; Nef (29. Cesar), Filipescu, Stahel, Schneider; Dzemaili (80. Tarone), Tararache; Gygax, Margairaz, Di Jorio (80. Ilie); Alhassane Keita.

Luzern: Zibung; Christian Schwegler, Castillo, Mehmeti, Hodel; Pirmin Schwegler (24. Diethelm); Ratinho (58. Alseny Keita), Andreoli, Sucic (69. Niederhäusser); Tchouga, Vogt.

Mit dem 3:1-Sieg im 80. Schweizer Cupfinal hat der FC Zürich die Nachfolge von Wil angetreten, das im vergangenen Jahr 3:2 gegen die Grasshoppers gewonnen hatte. Im Vorjahr feiern durfte Basel, das 6:0 gegen Neuenburg Xamax gewonnen hatte.

Im Halbfinal eliminierten die Zürcher die Berner Young Boys 3:1 und in den Vorrunden Bellinzona 2:0, Neuenburg Xamax 2:0, Herisau 7:2 sowie die Kickers Luzern 4:1.

Die Luzerner setzten sich durch mit 2:1 gegen Aarau, 4:0 gegen Chiasso, 4:1 gegen Konkordia Lausanne, 3:1 gegen Winterthur und 2:0 gegen Zug.

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