
AKTIEN FRANKFURT/Eröffnung: Freundlich – US-Vorgabe stützt
FRANKFURT (awp international) – Angetrieben von einer positiven Vorgabe der Wall Street ist der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch mit Kursgewinnen in den Handel gestartet. Der Leitindex Dax gewann 1,05% auf 5.930,11 Punkte. Der MDax der mittelgrossen Werte zog um 2,04% auf 7.902,74 Punkte an und der TecDax notierte bei 732,44 Punkten um 1,79% fester.
Händler verweisen auf die Wall Street als Antriebsfeder, wo der Dow Jones Industrial Average (DJIA) am Vorabend vor allem dank Gewinnen im späten Handel ein Plus von 1,26% eingefahren hatte. Der Future auf den US-Leitindex gewann seit dem Xetra-Vortagesschluss 0,37%. Trotzdem herrsche an den Aktienmärkten nach wie vor viel Pessimismus, sagte Marktstratege Tony Cross von IG Markets. Und an einem nachrichtenarmen Tag wie heute hänge viel von der Grundstimmung der Märkte ab. Das hätten nicht zuletzt die jüngsten Tiefstände des Dow Jones gezeigt.
INFINEON NACH TEXAS INSTRUMENTS AN DER DAX-SPITZE
Aktien von Infineon verteuerten sich an der Dax-Spitze um 2,19% auf 4,520 EUR. Der US-Chiphersteller Texas Instruments hat nach Börsenschluss in New York Erträge und Verkäufe am oberen Rand der Prognosen in Aussicht gestellt. Das wirft Händlern zufolge ein positives Licht auch auf Infineon. Die Papiere von Texas Instruments konnten im nachbörslichen US-Handel indes nur 0,17% zulegen. Börsianer führten das wiederum darauf zurück, dass positive Aussichten für das US-Halbleiterunternehmen schon erwartet worden seien – auch, weil Intel bereits mit seinen Wachstumsplänen ein positives Licht auf die Branche geworfen habe.
Auf Unternehmensseite sorgte der Düngemittelspezialist K+S mit der Meldung, über einen Verkauf seiner Haus- und Gartentochter Compo nachzudenken, für Gesprächsstoff. K+S wolle sich stärker auf das Kali- und Salzgeschäft fokussieren. Ein Börsianer wertete die Nachricht als leicht positiv, da Analysten immer wieder einen Verkauf der Sparte gefordert hatten. Allerdings sei der Bereich zu klein, um den Aktienkurs deutlich zu beeinflussen. Insgesamt äusserten sich Analysten und Händler positiv zu den Plänen. Die Aktien gewannen 1,22% auf 37,250 EUR hinzu.
OPTIMISMUS VON HAINER STÜTZT ADIDAS
Adidas-Aktien arbeiteten sich nach einem Vorstandsinterview um 1,19% auf 42,200 EUR vor. Vorstandschef Herbert Hainer sagte der «Financial Times», er sehe gute Chancen, dass Adidas als Fussball-Marke dank der anstehenden Weltmeisterschaft in Südafrika seine Marktführerschaft gegenüber dem Konkurrenten Nike ausbauen könne. Zudem zeigte sich Hainer «mehr als zufrieden» mit den bisherigen Verkaufszahlen seines Unternehmens.
Gildemeister kletterten im MDax um 1,09% auf 8,348 EUR. Händler verweisen auf einen Bericht des «Platow Brief», wonach der Werkzeugmaschinenbauer eine Aufstockung durch den japanischen Kooperationspartner Mori Seiki nicht länger ausschliesst. Allerdings schliesst das Management von Gildemeister eine komplette Übernahme durch die Japaner dem Börsenbrief zufolge aus. Ein Börsianer sagte: «Das wirkt positiv auf die Aktie, da eine Anteilsaufstockung durch Mori Seiki wahrscheinlich ist.»
Über Heidelberger Druckmaschinen berichtete der Börsenbrief, der Konzern habe Gerüchte zurückgewiesen, er brauche frisches Geld und suche deswegen nach einem neuen Investor. Die Aktien verteuerten sich um 1,60% auf 7,852 EUR.
Ein positiver Analystenkommentar sorgte bei Symrise für ein deutliches Plus von 4,83% auf 17,350 EUR. Morgan Stanley hatte die Aktien zuvor von «Equal-Weight» auf «Overweight» hochgestuft und das Kursziel um fünf auf 19 EUR erhöht. Der Duftstoff- und Aromenhersteller werde mit einem Gewinnwachstum von 27% im Geschäftsjahr 2010 und durchschnittlich 16% bis 2012 seine Wettbewerber überflügeln, schrieb Analyst Erik Sjogren in der Studie. Der Bewertungsvorsprung gegenüber Givaudan habe sich konsequent verringert. Den Schweizer Konkurrenten stufte Sjogren auf «Equal-weight» ab./rum/fa