Bilaterale Abkommen bringen Vorteile für die Sozialversicherungen
Die bilateralen Abkommen bringen im Bereich der Sozialversicherungen spürbare Verbesserungen nicht nur für EU- Angehörige, sondern auch für Schweizerinnen und Schweizer. Dies machten Fachleute am Montag (17.04.) an einem Seminar in Bern deutlich.
Die bilateralen Abkommen bringen im Bereich der Sozialversicherungen spürbare Verbesserungen nicht nur für EU- Angehörige, sondern auch für Schweizerinnen und Schweizer. Dies machten Fachleute am Montag (17.04.) an einem Seminar in Bern deutlich.
Wer in verschiedenen EU-Staaten gearbeitet hat, käme dank dem Freizügigkeitsabkommen beispielsweise leichter zu seiner Rente, sagte Vizedirektor Jürg Brechbühl vom Bundesamt für Sozialversicherung (BSV). Denn zahlreiche Staaten sähen sehr lange Mindestversicherungszeiten für den Erwerb von Rentenansprüchen vor.
Künftig müsste jeder EU-Staat stets alle Versicherungszeiten in der Schweiz und in der EU zusammenrechnen und daraus den Rententeil festsetzen. Heute berücksichtigen die EU-Staaten ausser den eigenen nur die schweizerischen Beitragszeiten. Dies genüge oft nicht, um die Mindestversicherungszeit in einem Land zu erfüllen.
Wer in der Schweiz versichert ist und wohnt und in den Ferien in der EU erkrankt oder verunfallt, wird von den dortigen Spitälern wie eine im Aufenthaltsland versicherte Person behandelt. Die Kosten werden nachträglich durch die zuständige schweizerische Krankenkasse bezahlt, sagte BSV-Vizedirektor Fritz Britt.
Statt 15 nur ein Vertrag
Die Koordination der Sozialversicherungen mit den EU-Staaten sei nichts Neues, sagte BSV-Vizedirektorin Verena Brombacher. Mit allen EU-Staaten bestünden Einzelabkommen. Bilateral nicht oder nur rudimentär geregelt seien einzig die Berufliche Vorsorge, die Familienzulagen und die Arbeitslosenversicherung.
Es handle sich um «statische» Abkommen, sagte Brombacher. Es gebe keine Automatismen für eine Weiterentwicklung und keine fremden Richter. Alle Neuerungen müssten wieder ausgehandelt werden. Im Sozialbereich gälte aber statt der heutigen 15 Verträge nur mehr ein einziger.
swissinfo und Agenturen

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