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Mehr Personal, mehr Lohn

Wie hier in St. Gallen machte auch das Pflegepersonal in anderen Städten auf den Notstand im Gesundheitswesen aufmerksam. Keystone

In der Schweiz ist das Gesundheits-Personal am Mittwoch auf die Strasse gegangen. Mit einem Aktionstag machten Verbände und Gewerkschaften auf Missstände im Gesundheitsbereich aufmerksam.

Mit einem 15-minütigen Sitzstreik haben Tausende von Beschäftigten in Spitälern, Psychiatrischen Kliniken und Heimen schweizweit gegen die prekäre Personal-Situation im Gesundheitsbereich protestiert.

Mit der viertelstündigen “Stresspause” zwischen 11 Uhr und 11.15 Uhr und weiteren Aktionen appellierte das Pflegepersonal an die politischen Entscheidungs-Träger und Arbeitgeber, auf die Forderungen und Lösungs-Vorschläge des Gesundheits-Personals einzutreten.

Bessere Arbeitsbedingungen

Das Pflegepersonal fordert eine Neubewertung aller Löhne im Gesundheitswesen. Zugleich müssten die Stellenpläne entsprechend den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten erhöht werden. Und zwar unabhängig von Globalbudgets. Damit die Arbeit im Gesundheitsbereich nicht krank mache, müsse die Nacht- und Schichtarbeit zudem besser entlöhnt werden.

Laut der Gewerkschaft VPOD, welche den Streik- und Aktionstag unter dem Motto “Mehr für alle – mehr Lohn und mehr Qualität” lanciert hat, sind Personalnotstand und Lohn-Diskriminierungen im Pflegebereich nach wie vor Tatsache.

Pflegenotstand

In den vergangenen Jahren hat das Pflegepersonal immer wieder mit Aktionen und Streiks auf die unhaltbaren Zustände im Gesundheitsbereich hingewiesen: Die Sparmassnahmen in verschiedenen Kantonen hätten trotz erhöhtem Arbeitsdruck zu Personalabbau geführt. Dies hat laut dem VPOD zur Folge, dass den Ansprüchen einer verantwortungsvollen Pflege nicht mehr Rechnung getragen werden kann, was zu einer unbefriedigenden Arbeitssituation führe. Laut dem VPOD fühlen sich viele ausgebrannt und künden. Resultat: der “Pflegenotstand”.

swissinfo

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