
Basler Steuerverwaltung verkauft ihre Kunstsammlung im November

Die Basler Steuerverwaltung Basel-Stadt löst ihre Kunstsammlung auf und führt Ende November einen öffentlichen Depotverkauf durch. Sie verkauft hauptsächlich Bilder von rund hundert regionalen Künstlerinnen und Künstlern, wie das Finanzdepartement (FD) am Montag mitteilte.
(Keystone-SDA) Kunstkredit Basel-Stadt und öffentliche Museen werden ausgewählte Exemplare aus der Sammlung übernehmen. Die übrigen rund 300 Werke stehen am 28. und 29. November auf dem Dreispitz-Areal zum Verkauf. Sie stammen aus der Zeit zwischen den 1890er- und 1990er-Jahren.
Unter anderem stehen Werke von Marguerite Ammann, Adrien Holy, Hermann Meyer, Jean Jacques Lüscher, Marie Lotz und Rose-Marie Joray zum Verkauf. Es handelt sich nicht um eine Auktion. Die Werke sind mit Fixpreisen versehen, die je nach Werk bereits bei unter 100 Franken beginnen, wie es im Flyer zum Depotverkauf heisst.
Die Steuerverwaltung verfügt über einen Kunstbestand von rund 400 Objekten. Da eine professionelle Pflege nicht gewährleistet werden kann, kommt es zur Auflösung der Sammlung, wie es im Communiqué heisst. Die Behörde kam zwischen den 1960er- und 1990er-Jahren in den Besitz der Kunstwerke. Sie wurden vermutlich im Rahmen von Steuerzahlungen angenommen oder aus Nachlässen abgegeben, wie das FD schreibt.
An Nachfahren, Kunstliebhaber oder Brockenstuben
Der grösste Teil lagerte in einem nicht öffentlich zugänglichen Depot, ein paar Bilder schmückten die Gänge und Büros der Steuerverwaltung. Der Entscheid des FD, die Sammlung aufzulösen, soll Klarheit über die kantonale Verantwortlichkeit in Sachen Kunst schaffen.
Der Auftrag, bildende Künstlerinnen und Künstler mit dem Ankauf von Werken zu fördern, liege nämlich beim Kunstkredit im Präsidialdepartement, heisst es weiter. Dem FD fehle hingegen der Auftrag und das Wissen zur professionellen Pflege und Dokumentation der Werke.
Der Kunstkredit hat acht Gemälde und 19 sogenannte Basler Blätter übernommen. Zudem suchte der Kanton den Kontakt zu den Künstlerinnen und Künstlern beziehungsweise zu deren Nachfahren. Werke, die beim Depotverkauf nicht wegkommen, landen in den Brockenstuben.