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Immer mehr Studierende in der Schweiz

Die Vorlesungssäle der Schweizer Universitäten füllen sich. Keystone

Die Zahl der Studierenden an Schweizer Hochschulen wird in den nächsten sieben Jahren um 20% steigen. Das sagen die jüngsten Prognosen des Bundes.

Der kräftigste Wachstumsimpuls im kommenden Studienjahr wird bei Gaststudierenden erwartet.

Im kommenden Herbst wird die Zahl der Studentinnen und Studenten an den Schweizer Universitäten und Fachhochschulen von rund 160’200 auf 165’500 steigen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte.

An den Universitäten werden 112’600 Studenten eingeschrieben sein, 1,5% mehr als im Vorjahr. Damit bewegt sich das Plus auf dem Niveau der Vorjahre.

Grösser ist die Zuwachsrate an den Fachhochschulen und den Pädagogischen Hochschulen. Das BFS rechnet dort mit einem Wachstum um 8%, von rund 49’000 auf 53’000 Studenten.

In seinen Szenarien für die nächsten zehn Jahre rechnet das BFS damit, dass die Zahl der Studierenden bis 2012 um 18 bis 20% wachsen wird.

Deutlich mehr Gaststudierende

Der kräftigste Wachstumsimpuls an den Universitäten geht von den ausländischen Studenten aus. Ihre Zahl wird um 700 auf 11’600 Studierende steigen. Das ist eine Zunahme von rund 6%.

Nach den Prognosen des BFS haben die Universitäten noch bis ins Jahr 2012 mit Wachstumsraten zwischen 1,6 bis 1,9% zu rechnen. Nach diesem Szenario steigt die Zahl der Studierenden bis dahin stetig auf 188’000 bis 194’000 oder um 18 bis 21%. Dann wird aus demographischen Gründen ein Wachstums-Stopp erwartet.

Mehr Doktorandinnen erwartet

Nicht gross verändern dürfte sich der Frauenanteil. Er wird sich auf dem Niveau Diplomstudium bei 51 bis 52% stabilisieren. Auf der Doktorstufe werden die Frauen allerdings noch zulegen und ihren Anteil von heute 41 auf 45% im Jahr 2010 steigern.

Weit fortgeschritten ist die Umsetzung der Bologna-Reform, die die bisherigen Lizenziate durch Bachelor- und Master-Abschlüsse ersetzt.

Laut BFS beginnen drei von vier neu immatrikulierten Studenten ein Studium auf der Bachelor-Stufe nach diesem Modell. Die Universitäten sind dabei schon ein bisschen weiter als die Fachhochschulen, die erst diesen Herbst auf Bologna umstellen. Bereits nächstes Jahr werden dann sämtliche neuen Studenten auf der Bachelor-Stufe des Bologna-Systems beginnen.

swissinfo und Agenturen

Die 1999 verabschiedete Erklärung von Bologna hat sich zum Ziel gesetzt, die Lehre an europäischen Hochschulen zu harmonisieren.

Die neuen Studiengänge erfolgen in zwei Etappen: Drei Jahre bis zum Bachelor-Diplom (vergleichbar mit dem bisherigen Abschluss des Grundstudiums ohne Diplom) und zwei weitere Jahre für den Masters-Abschluss (das bisherige Lizenziat).

Die Schweiz hat sich mit 29 weiteren europäischen Ländern verpflichtet, die Ziele der Erklärung von Bologna bis 2010 umzusetzen.

2001 startete sie vor allem in der Rechts- und Wirtschaftswissenschaft mit den ersten Bachelor-Studiengängen und verlieh 2004 die ersten Bachelor-Diplome.

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