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Ukrainische Kinder erzählen von ihrer Schweizer Schule

Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine haben rund 13'000 ukrainische Kinder, die mit ihren Familien in die Schweiz geflüchtet sind, hierzulande die Schule besucht. Wir nahmen einen Augenschein in einer Schule in Aubonne in der Westschweiz, um zu sehen, wie die jungen Flüchtlinge mit dem neuen System und der neuen Sprache zurechtkommen.

Das Schloss aus dem 12. Jahrhundert in Aubonne, einer kleinen Stadt im Kanton Waadt, die auf einem Hügel über dem Genfersee liegt, dient seit Hunderten von Jahren als Schulgebäude. Es ist auch der Ort, an dem Kinder eingeschult werden, die gerade erst in diesen Teil der Schweiz gezogen sind.

Im vergangenen Jahr hat die Schule rund 50 ukrainische Kinder aufgenommen. Einige von ihnen sind bereits in ihr Heimatland zurückgekehrt, nachdem sie wegen des Kriegs in die Schweiz geflohen waren, während die Mehrzahl noch immer hier zur Schule geht.

“Ukrainische Kinder sind gut in Mathematik”, sagt Sarah Dufour, eine Lehrerin, welche die Willkommensklassen koordiniert. “Und wir merken, dass sie nach dem ersten Stress künstlerisch veranlagt sind und sich gerne ausdrücken. Viele von ihnen haben schon zu Hause Musik und andere Künste praktiziert oder Sport getrieben. Ihre Eltern haben sich wirklich sehr für ihre Bildung interessiert.”

Der vierzehnjährige Amir träumt davon, Banker zu werden, wie seine Grosseltern und seine Mutter, die diesen Beruf ausübten. “Der Blick aus dem Fenster auf die Berge motiviert mich wirklich zum Lernen”, sagt er.

Die ukrainischen Kinder mussten bei ihrer Ankunft zunächst Französisch lernen, die älteren gemäss nach Schweizer Lehrplan sogar zusätzlich Deutsch. Trotz des hohen Arbeitspensums sind die Schülerinnen und Schüler begeistert von ihrer Schulzeit.

“Es gibt mehr Anforderungen”, sagt die 15-jährige Karina. “Zum Beispiel darf man während des Unterrichts keine Handys benutzen, aber im Allgemeinen ist es interessant, zu lernen.”

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