Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Einbürgerungspolitik erneut an der Urne

Erneut wird das Schweizer Stimmmvolk im In- und Ausland am 1. Juni an die Urne gerufen. Keystone

Drei Vorlagen stehen bei den nächsten Volksabstimmungen vom 1. Juni auf dem Programm: Einbürgerungen an der Urne, die Schweizer Gesundheitspolitik und die Informationstätigkeit der Landesregierung.

Das umstrittenste Thema ist eine Initiative der Schweizerischen Volkspartei (SVP), die verlangt, dass Einbürgerungen wieder in geheimer Abstimmung durch das Stimmvolk an der Urne entschieden werden können.

Diese Praxis war ausgesetzt worden, nachdem sie das Bundesgericht vor einigen Jahren in einem Urteil als verfassungswidrig erklärt hatte.

Für die SVP ist dieses Verbot eine inakzeptable Einschränkung der Volksrechte, während die Gegner der Initiative “Für demokratische Einbürgerungen” die frühere Praxis als diskriminierend bezeichnen. Nun ist in dieser Sache erst einmal das Stimmvolk gefragt.

Die zweite Vorlage ist ebenfalls eine Volksinitiative, lanciert vom unabhängigen Komitee “Bürger für Bürger”. Die Initiative “Volkssouveränität statt Behördenpropaganda” verlangt, dass der Bundesrat keine Steuergelder mehr für Abstimmungspropaganda einsetzen und sich nur einmal zu einer Vorlage äussern darf.

Die Gegner der Vorlage betonen hingegen, die Landesregierung habe den Auftrag, dem Stimmvolk seine Meinung zu den jeweiligen Vorlagen mitzuteilen.

Verfassungs-Artikel

Das dritte Thema schliesslich dreht sich um das knifflige Problem der Gesundheitskosten. Das Stimmvolk soll sich zum Verfassungsartikel “Für Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Krankenversicherung” äussern.

Dieser sieht vor, einige Prinzipien in der Verfassung festzuschreiben, um zukünftigen Debatten über die Gesundheitspolitik einen klareren Rahmen zu geben.

Die Befürworter betonen, beim Krankenversicherungs-Artikel gehe es lediglich darum, einige Grundsätze in der Verfassung zu verankern, die bereits heute gültig seien.

Doch diese wenigen “generellen” Artikel haben eine grosse Opposition provoziert. Die Gegner befürchten, die Vorlage öffne die Tür weit für ein “Diktat” der Krankenkassen und einen Leistungsabbau.

swissinfo, Olivier Pauchard
(Übertragen aus dem Französischen: Christian Raaflaub)

Mehr

Mehr

Urnengang

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Abstimmung oder Wahl, bei der die teilnehmenden Stimmberechtigten den Stimm- oder Wahlzettel im Abstimmungslokal in die Urne werfen. Diese traditionelle Art der Abstimmung oder Wahl wird heute immer mehr durch die briefliche Stimmabgabe und da und dort bereits durch die elektronische Stimmabgabe ersetzt. (Quelle: Glossar Bundesbehörden)

Mehr Urnengang

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft