Borodin im Genfer Justizpalast
Pawel Borodin ist am Donnerstagmorgen (17.05.) im Genfer Justizpalast eingetroffen. Der ex-Verwaltungschef des Kremls und heutige Staatssekretär der Union Russlands und Weissrusslands wird von Untersuchungsrichter Daniel Devaud befragt.
Borodin hat den Justizpalast gegen 8.45 Uhr betreten. Er wurde sofort von zahlreichen Journalisten, darunter viele Russen, bedrängt. Borodin gab jedoch keine Erklärung ab. Sein Anwalt Dominique Poncet erklärte vor den Medien, sein Klient würde von seinem Recht auf Aussage-Verweigerung Gebrauch machen.
Drei weitere Angeschuldigte, zwei Bankiers und ein Anwalt, sollen ebenfalls zur Anhörung beim Untersuchungsrichter antreten. Mabetex-Chef Behgjet Pacolli, der von der Genfer Justiz ebenfalls angeklagt ist, wohnt der Befragung nicht bei.
Pawel Borodin wird verdächtigt, mehr als 25 Mio. Dollar Schmiergelder von den zwei Tessiner Firmen Mabetex und Mercata für Renovationsaufträge im Kreml kassiert zu haben. Das Geld soll er bei Schweizer Banken gewaschen haben. Die russischen Ermittlungs-Behörden haben die Untersuchung gegen Borodin im
vergangenen Dezember eingestellt.
Nach seiner Verhaftung in New York war Borodin am 7. April an die Schweiz ausgeliefert worden. Gegen Bezahlung einer Kaution von fünf Mio. Franken wurde er vier Tage später auf freien Fuss gesetzt. Borodin versicherte damals, er werde den Vorladungen der Genfer Justiz Folge leisten.
swissinfo und Agenturen
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