
EADS-Tochter Eurocopter legt Sparprogramm auf – Neuer Hubschrauber
PARIS (awp international) – Mit einem einschneidenden Sparprogramm und neuen Produkten will der weltgrösste Hubschrauberanbieter Eurocopter in der Krise seine Zukunft sichern. Das Programm SHAPE sieht die Senkung der Kosten um 200 Millionen Euro, die Stärkung der Kasse durch den Abbau von Lagerbeständen und eine Umorientierung der Mitarbeiter in der Produktion vor. Ausserdem werde mehr in die Entwicklung investiert, teilte die EADS -Tochter am Donnerstag in Marignane bei Marseille mit.
Bei Eurocopter wirkt sich die Krise heftiger aus als bei ihrer Konzernschwester Airbus. In diesem Jahr brach der Auftragseingang netto um 70 Prozent ein. «Für den Umsatz 2010 und 2011 und die Arbeit unserer Fertigungsstrassen ist die Lage Besorgnis erregend», sagte Eurocopter-Chef Lutz Bertling der Pariser Finanzzeitung «La Tribune» (Donnerstag). «Der Zivilmarkt ist sehr betroffen.» Wenn die Krise andauere, könnten auch die Regierungen ihre Militäraufträge strecken.
SHAPE sieht den Abbau von Zeitarbeitsstellen und Überstunden, Umbesetzungen und die Nutzung von Arbeitszeitkonten vor. Ausserdem will der Konzern die Produktion einfacher und rentabler organisieren und mehr Geld in Zukunftsprojekte stecken. Die Investitionen in eigenfinanzierte Forschung und Entwicklung wurde bereits 2008 um 40 Prozent und 2009 nochmals um 25 Prozent aufgestockt. «Eurocopter wird die Entwicklungsbudgets für neue Produkte und Dienstleistungen auch in Krisenzeiten weiter erhöhen», heisst es.
Für die Entwicklung des Nachfolgers seines Verkaufsschlagers «Dauphin» will Eurocopter dabei die geplante grosse französische Staatsanleihe anzapfen. «Die Entwicklung mit Kosten in der Grössenordnung von 600 Millionen Euro soll spätestens vor Juni 2010 beginnen», sagt Bertling. Das X4 genannte Projekt eines zivilen Hubschraubers von vier bis fünf Tonnen sei für Eurocopter von entscheidender Bedeutung. Eurocopter hat 15.600 Mitarbeiter und kam 2008 auf 4,5 Milliarden Euro Umsatz./hn/DP/stw