
«Heinrich von Kleist und die Schweiz» im Strauhof in Zürich
(Keystone-SDA) Der deutsche Dichter Heinrich von Kleist (1777-1811) weilte von Ende 1801 bis Oktober 1802 in der Schweiz: in Basel und vor allem in Thun, später in Bern. Diesem Aufenthalt widmet der Strauhof in Zürich seine neueste Ausstellung.
Zugezogen aus dem als unpersönlich empfundenen Paris, liess sich der gebürtige Frankfurter 1802 auf einer kleinen Aare-Insel in Thun nieder. Hier wurde er zum Schriftsteller und arbeitete an seinen ersten literarischen Werken: am Trauerspiel «Die Familie Schroffenstein» und am Lustspiel «Der zerbrochene Krug».
Zunächst wollte Kleist in Thun aber Bauer im Sinne Rousseaus werden, was von seiner Verlobten Wilhelmine von Zenge in Frankfurt nicht gutgeheissen wurde. Die Beziehung ging in die Brüche und an Wilhelmines Stelle trat «Mädeli», sein geheimnisumwobenes Hausmädchen. Die Aare-Insel, wo Kleist wohnte, wurde aus Anlass seines 200. Todesjahres offiziell zum «Kleist-Inseli» umbenannt.
In Bern gelang es Kleist, wichtige Freundschaften zu knüpfen. Zu diesen Freunden gehörten der deutsche Schriftsteller, Pädagoge und Volksaufklärer Heinrich Zschokke und Ludwig Wieland, Sohn des deutschen Dichters und Aufklärers Christoph Martin Wieland.
Die Ausstellung «Heinrich von Kleist und die Schweiz» beleuchtet auch diese Beziehungen. Sie zeigt, welche Folgen Kleists Aufenthalt auf der Aare-Insel aus Sicht anderer kreativer Menschen gehabt hat. Es gelte, Kleists Spuren in Literatur, Malerei und Musik, bei Robert und Karl Walser ebenso wie bei Othmar Schoeck zu verfolgen», schreibt der Strauhof.