Kein menschliches Versagen beim Tod von Seehund im Tierpark Bern
Der Tod des Seehunds Saluk im Tierpark Bern ist laut Gemeinderat nicht auf menschliches Versagen zurückzuführen. Das hält die Stadtregierung in ihrer Antwort auf eine Interpellation von Stadtrat Tobias Sennhauser (TIF) fest.
(Keystone-SDA) Der zehnjährige Seehund war im August nach einer Operation nicht mehr aus der Narkose erwacht. Der Eingriff war nötig geworden, nachdem Saluk Teile einer Silikonfuge aus der neuen Seehundanlage im Tierpark verschluckt hatte.
Sennhauser wollte unter anderem wissen, warum der Fremdkörper im Magen von Saluk erst spät entdeckt worden sei. Ohne akute Beschwerden sei ein solcher Fremdkörper im Rahmen der täglichen Kontrollen kaum feststellbar, schreibt der Gemeinderat in der am Montag publizierten Antwort.
Gewicht und Appetit könnten bei Seehunden schwanken. Erst ein deutlicher Gewichtsverlust oder eine markante Verhaltensänderung gebe Anlass zu vertieften Untersuchungen. Die Tiere würden täglich gewogen, das Tierärzteteam stehe an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung.
Weder im Tierpark noch beim Eingriff an der Vetsuisse-Fakultät der Uni Bern seien gemäss den bisherigen Untersuchungsergebnissen Fehler gemacht worden, die zum Tod des Tiers geführt hätten. Narkosen bei Meeressäugern seien generell schwierig zu überwachen und mit Risiken verbunden.
Neue Anlage «vorbildlich»
Grundsätzlich beurteilt der Gemeinderat die neue Seehundanlage als vorbildlich. Sie erfülle die Anforderungen des Schweizer Tierschutzrechts sowie die internationalen Standards der europäischen Zoo-Verbände.
Die Seehundhaltung ist in ein internationales Zuchtprogramm eingebunden. Ob Saluk ersetzt wird, ist laut Gemeinderat noch nicht entschieden.