
Schweiz Gastland an Warschauer Buchmesse

Vom 19. bis 22. Mai nimmt die Schweiz erstmals an der Warschauer Buchmesse teil - und dies gleich als Schwerpunktland.
Es ist der grösste Gastlandauftritt der Schweizer Buchbranche seit der Frankfurter Buchmesse von 1998.
Im neuen Europa nimmt Polen eine besondere Stellung ein. Einerseits ist es das grösste Land unter den neuen Mitgliedern der EU, anderseits ist es ein fruchtbarer Boden für die Kultur. Gerade die Buchmesse der Hauptstadt ist ein Sinnbild für die Aufbruchstimmung: In wenigen Jahren ist sie zu einer wichtigen kulturellen Plattform im Osten geworden. Mit dem Pendant in Moskau hat sie eine unbestrittene internationale Bedeutung erlangt.
«Buchmessen geniessen eine grosse Aufmerksamkeit», sagt Erica Benz-Steffen, Leiterin Literatur und Geisteswissenschaften bei Pro Helvetia, «vor allem in Ländern, in denen noch gelesen wird, wie Polen». Als Gastland will nun die Schweiz diese Gelegenheit nutzen und präsentiert sich mit einem vielfältigen Programm.
60 Schweizer Verlage präsent
Zur Messepräsenz von 60 Schweizer Verlagen – davon ein Drittel aus der Romandie – kommt ein umfangreiches und anspruchsvolles Rahmenprogramm mit etwa 50 Veranstaltungen.
Verantwortlich zeichnen Präsenz Schweiz, die Schweizer Botschaft in Warschau und die Kulturstiftung Pro Helvetia. An der Buchmesse Warschau präsentieren sich etwa 800 Verlage aus drei Dutzend Ländern.
Nizon, Muschg, Loetscher und die Jungen
Um die 20 zum Teil prominente Autoren treten auf, meist in schweizerisch-polnischen Gesprächsrunden.
Adolf Muschg diskutiert über das Wesen der Europäer, Hugo Loetscher über Dürrenmatt und Blaise Cendrars, Zsuzsanna Gahse und Melinda Nadj Abonji über «Kinder in der Polenta». Der routinierte Wahlpariser Paul Nizon liest ebenso wie die beiden jungen Berner Christoph Simon und Jürg Halter.
Unter dem Titel «Switzerland meets Poland» sind ausserdem gemischte Zweierlesungen programmiert, in denen unter anderen Peter Weber, Raphael Urweider, Fleur Jaeggy und Sylviane Dupuis polnischen Kollegen und Kolleginnen begegnen. Ausstellungen über Dürrenmatt und das «Comic-Land Schweiz» sowie ein Theaterstück über Aglaja Veteranyi ergänzen den Buchreigen.
Auf nach Zentraleuropa
Eine Kunstausstellung präsentiert fünf Schweizer Künstler der jüngeren Generation: Valentin Carron, Shahryar Nashat, Edit Oderbolz und Shirana Shahbazi. Und ein Zyklus mit Filmen unter anderem von Peter Liechti – darunter «Signers Koffer» und «Namibia Crossings» – tourt nach der Messe durch mehrere polnische Städte.
Der Gastlandauftritt bildet den Auftakt zu einem mehrjährigen Schwerpunkt-Programm von Präsenz Schweiz in Zentraleuropa.
swissinfo und Agenturen
19.-22. Mai: 50. Internationale Buchmesse Warschau
800 Verlage aus 36 Ländern
60 Schweizer Verlage (1/3 aus der Romandie)
Die Schweiz ist in diesem Jahr Gastland der 50. Internationalen Buchmesse in Warschau, dem wichtigsten derartigen Anlass in Zentraleuropa. Dies nach Russland, das im Jahr 2004 Gastland war und vor Deutschland, dem im Jahr 2006 diese Ehre zukommen wird.
Die Schweiz präsentiert sich mit einem gemeinsamen Projekt der Schweizer Botschaft in Warschau, der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und Präsenz Schweiz, dies in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband (SBVV), Swissfilms, dem Centre Dürrenmatt und Partnern vor Ort.

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