Das sind die besten Schweizer Pressebilder

Ein ungewöhnliches Bild im Rahmen eines Wettbewerbs für Pressebilder. Dennoch wurde diese Fotografie aus einer Serie über die Probleme der Landwirtschaft mit dem Einsatz von Dünger und Giftstoffen mit dem ersten Preis der Kategorie "Schweizer Geschichten" prämiert. Rahel Zuber

Das sind die Gewinner:innen des «Swiss Press Photo» Wettbewerbs 2025 in sechs Kategorien.

Pressefotos verweisen üblicherweise direkt auf ein Ereignis, auf unumstössliche Tatsachen. Das liegt in der Natur der Sache.

Die Fotograf:innen brechen auf und begeben sich dorthin, wo etwas geschieht, wo es etwas zu berichten gibt oder vielleicht sogar Geschichte geschrieben wird.

Wenn Taylor Swift mitten im Sommer in die Schweiz kommt, um ein Konzert zu geben, dann ist das eine solche Aktualität. Unzählige Publikationen, Konzert- und Erlebnisberichte huldigten dem amerikanischen Popstar.

Die Fotografin Anne Morgenstern hielt sich vom eigentlichen Ort des Geschehens aber fern und fotografierte die jungen Fans, wie sie sich im geschützten Rahmen eines Klubs auf das grosse Konzertereignis vorbereiteten. Sie kreierte so eine Serie von Bildern, die beinahe religiöse Verzückung dokumentieren.

Zurück Weiter

1. Preis Aktualität – Vor den Schweizer Konzerten der US-Popsängerin Taylor Swift bringen sich ihre Fans in Stimmung. Anne Morgenstern

3. Preis Aktualität – Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz. Keystone / Michael Buholzer

3. Preis Aktualität – Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz. Keystone / Michael Buholzer

2. Preis Alltag – Eigentlich sollten diese Gastarbeiter nach getaner Arbeit in ihre Heimat zurückkehren. Aber viele Bewohner wohnen seit Jahrzehnten in den Räumen, die man ihnen damals gab. NZZ / Annick Ramp

1. Preis International – Eine junge Frau und ihre Mutter im Arztzimmer nach dem Erhalt einer Prothese für ihr amputiertes Bein. Taiz, Jemen, 6. Juni 2024. NZZ / Dominic Nahr

1. Preis International – Zwei junge Männer sitzen und blicken auf die durch die «Grüne Linie» geteilte Stadt, die Nordseite ist von den Houthis kontrolliert, die Südseite von der Regierung. Taiz, Jemen, 6. Juni 2024. NZZ / Dominic Nahr

3. Preis Alltag – An der Swiss Dog Show präsentieren Halter und Halterinnen ihre Vierbeiner und lassen sie bewerten. Boris Müller

2. Preis Aktualität – Bauerndemo – Rund 650 Traktoren bilden ein Lichtermeer, eine von mehreren friedlichen Protestaktionen, die schweizweit stattfinden. Keystone / Alessandro Della Valle

3. Preis Schweizer Geschichten – Die Waadtländer «Abteien» sind Schützenvereine und Schiesswettbewerbe, deren Tradition bis ins Mittelalter zurückreicht. Frauen nehmen in diesen Bruderschaften oft die Rolle einer Ehrendame ein, die Schützenkönige sind männlich. Es geht aber auch anders: Die Abbaye des Nobles Coeurs ist seit 1990 immer gemischtgeschlechtlich gewesen. 24-heures / Marie-Lou Dumauthioz

3. Preis Sport – Eiskunstläuferinnen und Eiskunstläufer aus der ganzen Schweiz treten gegeneinander an. Katja Schmidlin

1. Preis Sport – Rad WM Z¸rich – 2024 wurde Zürich zum Mekka für Radsportfans. Die Rad- und Para-Cycling-WM lockte viele Fans in die Limmatstadt, und auch entlang der Strecke konnten die Rennfahrer auf grosse Unterstützung zählen. Auf dem Weg nach Zollikerberg ist das Feld sehr kompakt, eine ungewohnte Perspektive auf das Rennen bietet sich aus der Luft. SI / Joseph Khakshouri

1. Preis Schweizer Geschichten – Die analog aufgenommenen Bilder zeigen verschiedene landwirtschaftliche Standorte im Kanton Zürich. Die Filme wurden vor dem Entwickeln in Flüssigdünger oder Pflanzenschutzmittel eingeweicht. Die daraus entstandenen Spuren sollen darauf hinweisen, dass in unseren Gewässern Gewässern trotz strenger Umweltstandards oft eine zu hohe Nährstoffkonzentration gemessen wird. Rahel Zuber

2. Preis Schweizer Geschichten – Nemo Tour 2024 – Durch den Sieg beim Eurovision Song Contest für die Schweiz wird Nemo über die Landesgrenzen hinaus berühmt. Die Medien berichten über die nachfolgenden Konzerte, die Nemo zum Beispiel auf dem Berner Gurten oder in Solothurn gibt. Dabei wird Nemo, offen nicht-binär lebend, auch backstage begleitet. Jonathan Labusch

2. Preis Schweizer Geschichten – Nemo Tour 2024 – Durch den Sieg beim Eurovision Song Contest für die Schweiz wird Nemo über die Landesgrenzen hinaus berühmt. Die Medien berichten über die nachfolgenden Konzerte, die Nemo zum Beispiel auf dem Berner Gurten oder in Solothurn gibt. Dabei wird Nemo, offen nicht-binär lebend, auch backstage begleitet. Jonathan Labusch

2. Preis Ausland – Der argentinische Präsident Javier Milei strich ein Programm zur Verhinderung von Teenager-Schwangerschaften zusammen. Das trifft auch Micaela aus Buenos Aires. Sie wurde mit 15 Jahren zum ersten Mal, mit 17 zum zweiten Mal schwanger. Tiziana Amico

1. Preis Porträt – Noémi Speiser ist 97 Jahre alt und gilt als Koryphäe in ihrem Fachgebiet, der Textilwissenschaft. Basler Zeitung / Kostas Maros

• Bild 1
• Bild 2
• Bild 3
• Bild 4
• Bild 5
• Bild 6
• Bild 7
• Bild 8
• Bild 9
• Bild 10
• Bild 11
• Bild 12
• Bild 13
• Bild 14
• Bild 15
• Bild 16

Eine etwas andere Art der Aktualität liefern zwei Fotografen der Agentur Keystone. Alessandro della Valle macht Bilder einer Grosskundgebung von Schweizer Bäuerinnen und Bauern, die mit 650 Traktoren für faire Preise ihrer Produkte demonstrierten.

Michael Buholzer hielt auf dem Bürgenstock ein ganz anderes Ereignis fest: Die Bühne dort war rund um Wolodimir Selenski mit internationalen Staatsgästen besetzt.

Dazwischen ein Bild, das ganz alleine für sich steht und den ersten Preis in der Kategorie Porträt erhält. Die Fotografie von Kostas Maros aus Basel zeigt die 97 Jahre alte und international bekannte Textilwissenschaftlerin Noémi Speiser.

Die selbstbewusste Frau schaut direkt in die Kamera des Fotografen und besteht dabei darauf – entgegen allen gesellschaftlichen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte – auch heute noch als Fräulein angesprochen zu werden.

3. Preis. In Istanbul gibt es zahlreiche Haarkliniken. Hierhin reisen Hunderttausende Männer, um Haarausfall behandeln zu lassen. Der Fotograf hat für die Neue Zürcher Zeitung einige auf ihrer Reise begleitet. Mario Heller

Annick Ramp arbeitet seit vielen Jahren für die Neue Zürcher Zeitung. Eine unspektakuläre Geschichte führt sie zu den Bewohnern von vier Häusern, die 1965 für Gastarbeiter in der Stadt Zürich gebaut wurden. «Ein Leben im Provisorium» nennt sie die Serie.

Fotograf Boris Müller besuchte die «Swiss Dog Show» in Luzern und damit einen Schauplatz, in dem es auch um Beziehungen geht. Ambitionen, Schönheit, Gehorsam und Wettbewerb resultieren hier in Bildern.

In der Kategorie «Ausland» gewann Fotograf Dominic Nahr, der im Auftrag der Neuen Zürcher Zeitung in den Jemen reiste, den ersten Preis. Besonders beeindruckend ist ein Bild seiner Serie, das eine junge Frau mit Ihrer Mutter im Wartezimmer einer Klinik zeigt.

Die Mutter hält die Krücken schützend zwischen sich und den Fotografen, ihre Tochter in Gedanken versunken nebenan mit einer frisch verpassen Beinprothese.

Der Hauptpreis für Fotografie des Swiss Press Awards wird später im April bekanntgegeben. Dieser wird jedes Jahr von der Fondation Reinhardt von Graffenried finanziert und vergeben.

Editiert von Balz Rigendinger