Ob das Wetter hält? Schauspieler Thorsten Sim schaut misstrauisch in den Himmel. Die Bläser spielen sich derweil warm.
Bertschi/Jakob
Ein Glück für die Schauspieler: Die Ritterhüte sind mit Schaumstoff ausgekleidet. Vor dem Auftritt werden diese dem letzten Schliff unterzogen.
Severin Jakob
Schnäuze und Bärte in der Maske zum Aufkleben – das Exemplar rechts ist allerdings echt.
Bertschi/Jakob
In einer Aufführung werden viele Meter zurückgelegt. Manchmal muss so auch das Foyer durchquert werden, um zurück zum Set zu kommen.
Bertschi/Jakob
Bei jeder Vorstellung führt ein Bauer aus der Region seine Kühe zum Tellspiel-Areal. Von der Statistin bis zum Protagonisten: Ihnen ist gemein, dass sie keine professionelle Schauspielausbildung besitzen.
Bertschi/Jakob
In der Garderobe: Schauspieler Adhanom Kahsai aus Eritrea.
Bertschi/Jakob
Armin Tschopp hat Pause: Er ist für das Wohlbefinden der Esel zuständig. Im Gegensatz zum Schauspielerdorf ist das Publikum durch Witterung geschützt.
Bertschi/Jakob
Alfred Siegrist als Pfarrer Rösselmann geht diese Treppe bereits zum 350. Mal hinunter. In früheren Vorstellungen spielte er auch schon die Rolle des Sigrist oder Kuoni, den Hirt.
Severin Jakob
Von den 130 Darstellenden haben 35 Sprechrollen. Die elektronische Verstärkung liegt bereit. Und auch die Schauspielenden sind auf ihren Bänken bereit: Lichtsignale und Uhren verkünden ihnen den Moment, aufzutreten.
Bertschi/Jakob
Die Kinder vertreiben sich die Wartezeit statt auf einer Bank lieber mit Tanzen oder Verstecken spielen.
Bertschi/Jakob
Neben Waffen und Rüstungen gehört auch eine ausgestopfte Gams zur Requisite. Wilhelm Tell, gespielt von Markus Adzic, ist routiniert. Zwei Minuten vor seinem Auftritt steht er den Fotografen für ein Bild zur Verfügung.
Bertschi/Jakob
Auf zur Aufführung.
Bertschi/Jakob
Die Tellspiele sind eines der grössten Freilichttheater der Schweiz – gespielt wird bei jedem Wetter.
Bertschi/Jakob
Die Tellspiele in Interlaken haben eine lange Tradition. Im Rahmen ihres Buchprojekts machten Markus Bertschi und Severin Jakob eine Reise ins Mittelalter.
Severin Jakob & Markus Bertschi, Marie Gfeller (Bildredaktion)
Hellebarden, Fackeln und Ritterhelme treffen auf ausgestopfte Gämse, aufklebbare Bärte und modernste Lichttechnik: Jährlich von Juni bis Mitte September wird Friedrich Schillers Drama «Wilhelm TellExterner Link» in Interlaken unter freiem Himmel aufgeführt. 1912 inszenierte ein Lehrer das Tellspiel mit seiner Klasse das erste Mal. Seither, mit Unterbruch während den Weltkriegen, wird das Stück dargeboten, seit 1954 besteht eine fixe Kulisse.
Rund 130 Laiendarstellerinnen und -darsteller spielen im Theater mit. Neben Bewohnerinnen und Bewohnern aus der Region wirken bei den Tellspielen auch Asylsuchende und Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung mit. Ihr Buchprojekt «‚Sagenhaft!‘ – Fiktionen und Fakten mythischer Orte» führte die Zürcher Fotografen Severin JakobExterner Link und Markus BertschiExterner Link nach Interlaken – hinter die Kulissen und auf die Zuschauertribüne.
Neben Tell waren Bertschi und Jakob auch Robin Hood oder Sherlock Holmes auf den Fersen, hielten Ausschau nach Nessie und liessen sich vom Vampir Dracula in den Bann ziehen. Mit ihren Reportagen halten sie aber nicht nur die Schönheit, sondern auch die kommerzielle Seite mythischer Orte fest.
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