«Zählen,erzählen» – Motto der Solothurner Literaturtage

50 Autoren und Autorinnen lesen an den Solothurner Literaturtagen (2. bis 4. Juni). Literatur, die sich mit Wissenschaft befasst, ist ein Teilaspekt und hat der Veranstaltung das Motto "Zählen, erzählen" geliefert.
Die diesjährigen Solothurner Literaturtage präsentieren sich deutschschweiz-lastig: 31 Deutschschweizer Schreibenden stehen fünf Romands, drei Tessiner und ein Rätoromane gegenüber.
Zehn Autoren und Autorinnen reisen aus dem Ausland an, darunter der bekannte österreichische Konfabulierer Franzobel, die britische Wissenschafts-Lyrikerin Lavinia Greenlaw und die 15jährige Inderin Samhita Arni. Mit Melitta Breznik und Norbert Gstrein kommen zwei der erfolgreichsten «Schweizer» Autoren nach Solothurn – beides Wahlzürcher aus Österreich.
Kaum Entdeckungen
Die traditionelle Schweizer Werkschau präsentiert heuer vor allem Altbekannte: Hugo Loetscher bildet am Sonntag den Höhe- und Schlusspunkt der Veranstaltung. Jürg Federspiel bestreitet nach Jahren krankheitsbedingter Abwesenheit mit Corin Curschellas eine musikalische Lyrik-Performance. Jörg Steiner, Emil Zopfi, Sam Jaun, Hanna Johansen, Mariella Mehr, PM und Janine Massard sind weitere bekannte Namen.
Entdeckungen wie einstmals Peter Weber oder Zoë Jenny sind heuer in Solothurn wohl kaum zu machen. Raphael Urweider – auch er wie Greenlaw ein Lyriker mit Hang zu den Wissenschaften – wurde letztes Jahr dank des Leonce-und-Lena Preises bekannt, noch bevor sein Erstling «Lichter in Menlo Park» erschienen war. Und Newcomerin Christina Buchmüller hat diese Saison bereits ihr zweites Buch «Anders» veröffentlicht.
Sammellesungen und szenische Lesungen
Die traditionellen Abendpodien fehlen heuer. Am Freitag gibt es neben der Federspiel-Performance szenische Lesungen: Unter dem Titel DamenDramenDramolette diskutieren fünf Schweizer Autorinnen vom 1997 gegründeten Damen-Dramen-Labor. Danach wird Michael Frayns Stück «Kopenhagen» vorgestellt. Am Samstagvormittag feiert das «Netzwerk schreibender Frauen» sein 10jähriges Bestehen mit einer Sammellesung «Frauen schauen», nachmittags widmet das Schauspielerpaar Mathias Gnädinger und Charlotte Heinimann Niklaus Meienberg eine Hommage. Ein Podium am Sonntagmorgen beleuchtet schliesslich, was hinter dem Motto «Zählen, erzählen» steckt.
swissinfo und Agenturen

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