84 Millionen für den Schweizer Sport

Die Sport-Toto-Gesellschaft hat im Jahr 2000 ein Rekord-Jahresergebnis erzielt. Neu ist man im Streit mit den Casinos: Den Sportverbänden soll untersagt werden, von Spielcasinos Sponsor-Gelder anzunehmen.
Die Mittel der Sport-Toto-Gesellschaft stammen aus den Sportwetten TOTO-R und TOTO-X, aus dem SWISS LOTTO und der Joker-Wette. Insgesamt kamen im letzten Jahr 84 Mio. Franken zusammen, wie die Gesellschaft am Donnerstag (14.06.) mitteilte.
Rund 19 Millionen oder 0,5 Millionen mehr als im Jahr 1999 sind der Swiss Olympic Association zur Verfügung gestellt worden. Diese unterstützt insbesondere die Missionen an Olympischen Spielen und anderen internationalen Grossanlässen. Ein Teil des Betrages wird zudem in die Trainer- und Instruktorenausbildung, die Betreuung der Athleten, die Dopingbekämpfung und in nationale Sportanlagen investiert.
Den Kantonen sind rund 60 Millionen und damit 75% des Sport-Toto-Reingewinns zuflossen. Diese sollen für den Bau und Unterhalt von Anlagen, für Beiträge an kantonale Sportverbände, Sportanlässe, Kurse, Lager und die Materialbeschaffung der Vereine eingesetzt werden.
Angst vor Konkurrenz
Künftig fürchtet die Sport-Toto-Gesellschaft eine neue Konkurrenz: die Spielcasinos. Die Gesellschaft will den Sportverbänden untersagen, von Casinos Sponsor-Gelder anzunehmen.
Bereits hat die paritätische Kommission von Swiss Olympic, die für die Verteilung der Sport-Toto-Gelder zuständig ist, die Verbände aufgefordert, auf das Sponsoring durch Casinos zu verzichten. Sport-Toto-Direktor Georg Kennel bestätigte einen entsprechenden Artikel der Zeitung «Le Temps» vom Mittwoch (13.06.).
Die Sport-Toto-Gesellschaft erachte die Casinos als Konkurrenz, sagte Kennel. Zwar würden die «Grands jeux» den Sportwetten wohl nicht viele Kunden abjagen, räumte er ein. Die Geldspielautomaten halte er aber für ernsthafte Konkurrenz.
Der Verband Swiss Ski, der einen Sponsoring-Vertrag mit dem Casino Saxon VS abgeschlossen, will nun aus «Solidarität» diesen Vertrag nicht verlängern, wie Swiss Ski-Direktor Jean-Daniel Mudry in «Le Temps» erklärte. Der Bobverband hat noch keinen Entscheid getroffen.
swissinfo und Agenturen

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