Schweizer Blockchain-Plattform gibt Rohingya eine ID
Zusammen mit einer Nichtregierungs-Organisation will die Schweizer Plattform für digitale Identität, Procivis, 3,5 Millionen aus Myanmar vertriebene Rohingya identifizieren. Die Flüchtlinge sollen dank einer elektronischen ID Zugang zu grundlegenden Menschenrechten erhalten.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
3 Minuten
Berichtet er nicht gerade über Fintech, Kryptowährungen, Blockchain, Banken oder Handel, kann man den Wirtschaftskorrespondenten von swissinfo.ch an verschiedenen Orten in der Schweiz beim Cricket spielen antreffen – unter anderem auf dem zugefrorenen See in St. Moritz.
Nach Angaben der Nichtregierungs-Organisation Rohingya-ProjektExterner Link trug ein Erlass der myanmarischen Regierung (damals Burma) im Jahr 1982 zur Verschlimmerung der Lage der Rohingya bei. Dieser entzog der ethnischen Minderheit praktisch die Staatsbürgerschaft und schloss sie vom Besitz offizieller staatlicher Dokumente aus.
Muhammad Noor ist Mitbegründer und Geschäftsführer des Rohingya-Projekts. «Als Rohingya weiss ich, was es bedeutet, einer staatenlosen Bevölkerung anzugehören. Für uns ist eine digitale Identität nicht einfach nur nett zu haben. Sie ist eine dringende Notwendigkeit. Hätte es diese Möglichkeit bereits 1982 gegeben, wäre unserem Volk viel erspart geblieben», wird er in einer gemeinsamen Erklärung von Procivic und Rohingya-Projekt zitiert.
Fünfstufiger Verifizierungs-Prozess
Weil ihnen ein formaler Ausweis fehle, sei es für Rohingya-Flüchtlinge oft unmöglich, staatliche Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen und sich in die Gesellschaft zu integrieren.
ProcivisExterner Link hat einen fünfstufigen Verifizierungs-Prozess entwickelt, der den Rohingya eine digitale Identifikation ermöglicht. Für Procivis sei die Partnerschaft mit Rohingya-Projekt die erste gemeinnützige Initiative, schreibt das Unternehmen. Sie stehe im Zeichen der Vision von Procivis, allen Menschen Zugang zu einer sicheren digitalen Identität zu ermöglichen.
Mehr Kontrolle mit Internet 2.0?
Nach Angaben der Weltbank gibt es weltweit rund 1,1 Milliarden Menschen, die ihre Identität nicht nachweisen könnenExterner Link. Die Initiative «Identification for Development» (ID4D) soll dazu beitragen, das Ziel der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, bis 2030 allen Menschen in der Welt einen legalen Ausweis zu geben.
Auch andere Organisationen wie das UNO-Welternährungsprogramm nutzen die Blockketten-Technologie, um die schwierigen Bedingungen der Flüchtlinge zu bekämpfen. Blockchain ist eine dezentral verschlüsselte Datenbank, die als Internet 2.0 bezeichnet wird. Sie verspricht dem Einzelnen mehr Kontrolle über seine Daten und Peer-to-Peer-Transaktionen, wodurch Zwischenhändler und Gebühren eingespart werden.
Welche psychischen Herausforderungen mussten Sie nach Ihrer Auswanderung aus der Schweiz überwinden?
Trotz der Freude auf etwas Neues, kann Auswandern psychisch belastend sein. Erzählen Sie uns von Ihren Erfahrungen – auch vertraulich via E-Mail möglich.
Kate Winslet erhält den Golden Icon Award beim Zurich Film Festival
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die Schauspielerin Kate Winslet nahm ein Bad im Zürichsee, bevor sie am Zurich Film Festival den Golden Icon Award für ihr Lebenswerk entgegennahm.
Unfall mit Feuerwerk als Ursache der Explosion in Nussbaumen AG
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die Explosion in einer Tiefgarage am Donnerstagabend in Nussbaumen AG ist nach Erkenntnissen der Polizei auf einen Unfall mit Feuerwerk zurückzuführen. Bei der Explosion wurden ein 43-jähriger Italiener und ein 24-jähriger Schweizer getötet.
Essbare Roboter könnten laut Schweizer Forschern bald Realität sein
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Komplett essbare Roboter könnten bald auf unseren Tellern landen. In einer Analyse in der Fachzeitschrift "Nature Reviews Materials" zeigte ein Forschungsteam aus Lausanne, welche Zutaten für die verschiedenen Roboterteile genutzt werden könnten.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die Schweiz verschärft ihre Bestimmungen zu Ehen Minderjähriger. Unter anderem sind sogenannte Sommerferienheiraten künftig generell ungültig. Der Nationalrat hat am Mittwoch die letzte Differenz zum Ständerat bei der Vorlage ausgeräumt.
Zuger Abstimmung zur Transparenz-Initiative wird wiederholt
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Der Kanton Zug wird die Abstimmung zur Transparenz-Initiative am 22. September wiederholen. Dies hat der Regierungsrat am Mittwoch bekannt gegeben. Er hatte die Abstimmung am Sonntag wegen fehlerhafter Auszählung für ungültig erklärt.
Krokodile aus Lausanne finden in Marokko eine neue Heimat
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
16 junge vom Aquarium Aquatis in Lausanne gezüchtete Westafrikanische Krokodile sind am Mittwoch nach Marokko transportiert worden. 60 Jahre nach dem Verschwinden sollen die Reptilien dort schrittweise wieder in ihre natürliche Umgebung eingeführt werden.
Ständerat will Schweizer Wappen auf Nati-Trikots erlauben
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Schweizer Nationalmannschaften sollen künftig ganz legal mit dem Schweizer Wappen auf dem Trikot auflaufen dürfen. Der Ständerat hat eine Motion angenommen, mit der das Wappenschutzgesetz entsprechend angepasst werden soll.
Nationalrat kritisiert das Klima-Urteil gegen die Schweiz
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Auch der Nationalrat kritisiert das Klima-Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. Wie schon der Ständerat will er keine zusätzlichen Massnahmen für den Klimaschutz. Die grosse Kammer hat am Mittwoch eine entsprechende Erklärung angenommen.
Deepfake-Stimmen täuschen Menschen – nicht aber das Gehirn
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Das Gehirn reagiert anders auf künstlich imitierte Stimmen als auf echte. Dies passiert, selbst wenn Menschen die sogenannten Deepfake-Stimmen nicht als Fälschung erkennen, wie eine Studie der Universität Zürich im Fachmagazin "Communications Biology" zeigt.
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die Schweiz fordert eine Untersuchung der Gewalt an den Rohingya. China kündigt eine Lösung an, die Menschenrechtsverletzungen zu verwischen droht.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Der Schweizer Burma-Kenner Matthias Huber erklärt, warum die Friedensnobelpreis-Trägerin dem Morden in ihrem Land tatenlos zuschaut.
Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch