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Prozess gegen Deniz Yücel – Verhandlung in Istanbul begonnen

ARCHIV - Deniz Yücel, deutsch-türkischer Journalist, bei der Eröffnung der 69. Bad Hersfelder Festspiele. (zu dpa "Urteil gegen «Welt»-Reporter Deniz Yücel in der Türkei erwartet" am 16.07.2020) Foto: Swen Pförtner/dpa Keystone/dpa/Swen Pförtner sda-ats

(Keystone-SDA) In Istanbul hat am Donnerstag die Verhandlung im Prozess gegen den «Welt»-Journalisten Deniz Yücel begonnen. Kurz nach der Eröffnung ordnete der Richter eine 15-minütige Pause an. Im Anschluss wird ein Urteil erwartet. Yücel nimmt nicht an dem Prozess teil.

Die Staatsanwaltschaft forderte eine Verurteilung wegen Propaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und Volksverhetzung. Darauf stehen bis zu 16 Jahre Haft. Für den Vorwurf der Terrorpropaganda für die Bewegung des in den USA lebenden Predigers Fethullah Gülen verlangte die Staatsanwaltschaft schon im Februar Freispruch.

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Yücel war von Februar 2017 bis Februar 2018 ohne Anklageschrift im Hochsicherheitsgefängnis Silivri westlich von Istanbul inhaftiert. Monatelang sass er in Einzelhaft. Wie erst im Mai vergangenen Jahres bekannt wurde, war Yücel in seiner Haftzeit misshandelt worden.

Der Fall hatte die deutsch-türkischen Beziehungen schwer belastet. Erst nach langem politischen Tauziehen kam Yücel frei und durfte ausreisen. Gleichzeitig wurde Anklage wegen Terrorpropaganda und Volksverhetzung erhoben.

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