Report: Viel Streubombenmunition zerstört, 23 Länder noch verseucht
(Keystone-SDA) Bangkok – Die Zerstörung der Lagerbestände tödlicher Streubombenmunition kommt voran. Mindestens 18 Länder haben bereits 13,8 Millionen Teile des grausamen Kriegsgeräts vernichtet, wie Hilfsorganisationen am Montag in Bangkok berichteten.
Sie zogen drei Monate nach Inkrafttreten der internationalen Konvention zum Verbot von Streubomben positive Bilanz. Dennoch: 23 Länder sind noch mit unexplodierter Streumunition teilweise verseucht, mindestens 100 Menschen wurden im vergangenen Jahr getötet oder verstümmelt.
Dies berichteten die Organisationen im ersten Streubomben-Monitor, der von jetzt an jährlich über die Bemühungen zur Zerstörung der Bestände Aufschluss geben soll.
Nach Schätzungen der Autoren sind in 27 Ländern mehr als 85’000 Menschen durch Streumunition ums Leben gekommen, viele davon waren Bauern auf ihrem Feld, Frauen bei der Reisernte, Kinder, die am Strassenrand spielten.
In den vergangenen zwei Jahren sollen die USA als einziges Land der Welt Streubomben eingesetzt haben: im Dezember 2009 bei einem Schlag gegen ein mutmassliches Al-Kaida-Trainingslager im Jemen. Weder die USA noch Jemen haben den Vorfall bestätigt oder dementiert. Sie haben den Vertrag auch beide nicht unterzeichnet.
Von der Schweiz noch nicht ratifiziertIm August trat der internationale Vertrag über das Verbot von Streubomben in Kraft. 42 der 108 Unterzeichnerländer haben den Vertrag bereits ratifiziert. Die Schweiz hat das Abkommen unterzeichnet aber noch nicht ratifiziert. Die wahrscheinlich grössten Hersteller USA, China und Russland gehören nicht zu den Vetragsstaaten.
Streubomben enthalten teils Hunderte kleiner Munitionen, von denen vermutlich ein Drittel unexplodiert als Blindgänger im Boden liegen bleibt. Die Munition kann so klein wie ein Tennisball sein und ist nach Jahrzehnten im Erdboden oft von einem Lehmklumpen kaum zu unterscheiden. Wenn jemand darauf tritt oder das Teil aufhebt, kann es explodieren.
Die Vertragsstaaten treffen sich vom 9. bis 12. November erstmals in Laos.