Schweiz-Israel: «Beziehungen schlecht wie noch nie»

Wegen der Schweizer Iran-Politik seien die Beziehungen zwischen der Schweiz und Israel so schlecht wie noch nie, sagt Israels Botschafter Ilan Elgar. Er wirft der Schweiz gar "Appeasement"-Politik vor.

Israels Botschafter Ilan Elgar vergleich in der NZZ am Sonntag das Vorgehen der Schweiz mit der «Appeasement»-Politik gegenüber Hitler in den 30er-Jahren. Damals habe man die Tschechoslowakei dem Frieden zuliebe geopfert.

«Bei Typen wie Hitler oder Ahmadinedschad erreicht man auf diese Weise nichts,» sagt Elgar im Interview: Wenn also Bundespräsident Hans-Rudolf Merz mit dem iranischen Präsidenten Ahmadinedschad spreche, seien seiner Meinung nach viele Ähnlichkeiten mit der Appeasementpolitik gegenüber Hitler zu erkennen.

Israel schreibe keinem anderen Land vor, keine Kontakte zum Iran zu haben. Er nehme an, dass die Schweizer Botschaft in Teheran eine wichtige Vermittlerrolle zwischen den USA und dem Iran spiele.

Auch andere Länder hätten Kontakte mit dem Iran. «Aber es treffen sich keine hochrangigen Personen westlicher Staaten mit Ahmadinedschad, ausser Schweizer Bundesräte», so Elgar.

Die Fotos vom Treffen könne Ahmadinedschad, der den Holocaust leugne und die Vernichtung Israels predige, für seine Präsidentenwahl im Juni verwenden.

«Das Verhältnis der Schweiz zu Israel war leider noch nie so schlecht wie jetzt», sagt Elgar.

swissinfo und Agenturen