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Slowenischer Extrembergsteiger im Himalaya tödlich verunglückt

(Keystone-SDA) Kathmandu/Ljubljana – Vier Jahre nach seiner spektakulären Rettung im Karakorum ist der slowenische Extrembergsteiger Tomaz Humar, der 70 Erstbegehungen auf seinem Konto hat, im Himalaya tödlich verunglückt.
Humar sei nach mehrtägiger Suche auf 5600 Meter Höhe am nepalesischen Siebentausender Langtang Lirung tot aufgefunden worden, teilte sein Kollege Viki Groselj mit. Der 40-Jährige hatte am Montag einen Hilferuf abgesetzt, nachdem er sich bei einem Sturz Verletzungen an Wirbelsäule, Rippen und Füssen zugezogen hatte.
Die Suchaktion hatte sich wegen schlechten Wetters mehrere Tage lang hingezogen. Am Vormittag wurde Humars Leichnam dann von einem Schweizer Rettungsteam gefunden, berichtete Groselj dem Radiosender Radio Slovenija. Humar sei vermutlich bereits am Montag gestorben. «Mich tröstet, dass er nicht gelitten hat», sagte der slowenische Extrembergsteiger.
Im August 2005 sass Humar auf dem «Todesberg» Nanga Parbat fünf Tage lang auf einer Gletscherkante in 6000 Meter Höhe fest, ehe er in einem spektakulären Helikoptereinsatz von der pakistanischen Armee gerettet wurde. In einer waghalsigen Aktion steuerten die Piloten ihren Helikopter damals bis auf einen Meter an die Felswand, um Humar per Seil bergen zu können.
Weltruhm erlangte der slowenische Bergsteiger durch die Erstbegehung der Südwand des Himalaya-Achttausenders Daulaghiri im Jahr 1999. Humar spezialisierte sich auf die Erschliessung von Neurouten und kletterte meistens allein. Zum Bergsteigen dränge ihn nicht der Ruhm, «sondern weil ich erst ab 5000 Metern Höhe wirklich atme», sagte er einmal.

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