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Zwei Männer sitzen an einem Tisch und reden miteinander.

Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland,

Wasserkraft und Klimawandel, Menschenschmuggel, Schweizer Diplomatie während der Kubakrise und ein Prozess gegen ehemalige CS-Banker in New York: Ich hoffe, Ihr Interesse mit dieser kunterbunten Auswahl an Themen aus der Schweiz zu wecken und wünsche eine angenehme Lektüre.

Liebe Grüsse aus Bern

Blick auf eine Staumauer und einen riesigen Stausee in den Bergen.
© Keystone / Anthony Anex

In unserer Serie über die Schweizer Gletscher nehmen wir Sie heute mit zu den Stauseen in den Schweizer Bergen. Und wir fragen: Wird das Verschwinden der Alpengletscher die Wasserkraftproduktion in der Schweiz beeinträchtigen?

Fast 60 Prozent der nationalen Stromerzeugung stammt aus Wasserkraft. Hinter jenem von Norwegen ist dies der höchste Anteil in Europa. Dabei werden die Schweizer Wasserkraftwerke hauptsächlich durch Regen und Schneeschmelze gespeist.

Doch auch Gletscherwasser füllt die Stauseen. Forscher erwarten aber, dass die Gletscher bis 2040 so weit geschmolzen sein werden, dass sie diese Rolle nicht mehr werden übernehmen können.

Grund zur Sorge? Nicht unbedingt. Forscher sehen im Verschwinden der Gletscher auch die Möglichkeit, neue Staudämme in den Bergen bauen und die Energiespeicherkapazität in den Alpen erhöhen zu können.

Der Fall der 39 toten Migranten in Grossbritannien erschüttert. Schweizer Medien nehmen die Tragödie als Anlass, im eigenen Land genauer hinzuschauen. Denn Menschenhandel ist auch bei uns ein Problem.

Externer Inhalt

SRF sprach mit Thomas Roth, Co-Leiter der NGO Trafficking.ch. Dieser sagt, dass auch in der Schweiz Chinesen lebten und unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiteten.

Die Polizei entdecke zunehmend Opfer von chinesischem Menschenhandel, so Roth. Die meisten seien Opfer sexueller Ausbeutung. Roth spricht aber auch von illegaler Arbeit in Restaurants.

Menschenschmuggel-Organisationen gebe es in China seit mehr als 200 Jahren. Sie funktionierten wie «Reiseunternehmen» und böten verschiedene «Pakete» zu unterschiedlichen Preisen an.

Zwei Männer sitzen an einem Tisch und reden miteinander.
LIFE Images Collection/Getty Images

Weiter geht es mit einem Blick zurück in die Geschichte der Schweizer Diplomatie. Anlass bietet die Errichtung sowjetischer Raketenbasen auf Kuba im Oktober 1962. Sie stellte die Guten Dienste der Schweiz zuhanden der USA auf eine harte Probe.

«Dass sich etwas zusammenbraut in jenen Oktobertagen, ist auch den Mitarbeitern der Schweizer Botschaft in Washington klar», schreibt die NZZ. Konkretes habe aber niemand gewusst.

Die Schweiz vertrat seit Anfang 1961 die amerikanischen Interessen in Kuba. Damals waren die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und dem Regime von Fidel Castro abgebrochen worden.

Hilfreich in jenen hitzigen Oktobertagen war der Schweiz unter anderem der gute Draht, den der Schweizer Botschafter in Havanna, Emil A. Stadelhofer, zu Fidel Castro hatte. Stadelhofer stand in ständigem Austausch mit der Schweizer Botschaft in Washington.

Im Logo der Credit Suisse spiegeln sich Häuserfassaden.
sda-ats

In der Bankaffäre um Milliardenanleihen in Mosambik bricht ein früherer Mitarbeiter der Schweizer Grossbank Credit Suisse sein Schweigen. Schauplatz ist New York.

Dort findet im Moment ein Prozess unter anderem gegen drei ehemalige CS-Mitarbeiter statt. Dies, weil die Mosambik-Anleihen amerikanischen Anlegern verkauft wurden, die sich nun betrogen fühlen, wie der Tages-Anzeiger schreibt.

Zur Erinnerung: Vor drei Jahren war bekannt geworden, dass die Regierung von Mosambik illegale Kredite im Wert von zwei Milliarden Dollar aufgenommen hatte. Ein Grossteil des Geldes kam von der Credit Suisse.

Die Bank selber ist in New York nicht angeklagt. Doch auch wenn die CS in die Affäre um die kriminellen Machenschaften ihrer ehemaligen Mitarbeiter nicht direkt involviert ist: Das Bild, das die Ex-Mitarbeiter vor Gericht abgeben, ist wenig vorteilhaft für das Image der Bank.

Eine Grafik eines Smartphones.
swissinfo.ch

Nach den Parlamentswahlen ist um das Stimmrecht der Schweizerinnen und Schweizer im Ausland erneut eine Debatte entbrannt. Sollen sie zugunsten der Ausländer und Ausländerinnen in der Schweiz ihr Stimmrecht verlieren? Die Antwort eines Auslandschweizers.

Der ehemalige Botschafter aus Washington und Berlin, Paul Widmer, findet es unfair, dass Auslandschweizerinnen und -schweizer abstimmen dürfen, Ausländerinnen und Ausländer in der Schweiz jedoch nicht. Auch verstosse die Doppelbürgerschaft gegen den Grundsatz «One man, one vote». Eine Entgegnung von «petrovka», eines Nutzers unserer App ‹SWI plus›, aus Moskau:

«Mir ist das zu schematisch. Warum soll ein Auslandschweizer sein Stimmrecht verlieren, wenn er ein paar Monate im Ausland arbeitet? Oder mein Fall: Wohnsitz kann man gemäss Gesetz nur einen haben. Ich verbringe seit Jahren ca. 8 Monate in Moskau und 3 Monate in der Schweiz. Ich habe eine sehr enge Beziehung (Freunde, Verwandte, Land- und Forstwirtschaft) zur Schweiz. Als Rentner werde ich in der Schweiz Wohnsitz haben. Warum soll ich mein Stimmrecht verlieren?»

Seine Kinder seien Doppelbürger, zwei studierten in der Schweiz. «petrovka» fragt sich: Weshalb sollten sie sich zwischen zwei Staatsbürgerschaften entscheiden müssen? «Falls sie Bundesrat werden wollen, kann man sich schon fragen. Sonst gibt es aber viele Grautöne.» Zweifel seien angebracht, wenn eine Person stimmberechtigt sei, deren Eltern und sie selber nie in der Schweiz gewesen seien.

  • Was ist Ihre Meinung? Diskutieren Sie im Q&A mit!
  • Falls Sie unsere letzte «Leseempfehlung der Woche» verpasst haben, können Sie hier den Standpunkt von Ex-Botschafter Paul Widmer nachlesen.
  • Nach den Parlamentswahlen reden die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer Klartext.
  • Die Auslandschweizer-Organisation steht Ihnen bei.

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