

Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Haben sich die Verantwortlichen im Verteidigungsdepartement über den Tisch ziehen lassen, als sie den US-Kampfjet F-35 bestellten? Waren sie naiv? Gar stur? Diese Vermutung äussert jetzt der oberste Finanzkontrolleur von damals.
Er hatte gewarnt. Heute schüttelt Michel Huissoud vor Unverständnis nur noch traurig den Kopf. Vielen in der Bevölkerung geht es gleich.
Ihnen ein schönes Wochenende!

Die Mehrkosten, die beim Kauf des US-Kampfjets F-35 auf die Schweiz zukommen, beschäftigen weiterhin.
Das Verteidigungsministerium ging bei der Anschaffung von US-Tarnkappenjets von einem Festpreis aus: 6 Milliarden Franken sollten die F-35 kosten. Doch jetzt verlangen die USA bis zu 1,3 Milliarden mehr. Nun äussert sich der damalige Direktor der eidgenössischen Finanzkontrolle, Michel Huissoud. Er warnte 2022 vor möglichen Mehrkosten beim F-35.
«Ich kann nur wiederholen, was wir geschrieben haben», sagt Huissoud bei RTS und bei Blick: «Es gibt keine Sicherheit, dass das ein Festpreis ist.» Und weiter: «Viele wollten einfach daran glauben, dass die Wahrheit so ist, wie es das Verteidigungsdepartement darstellt. Sonst hätte das eine Kettenreaktion ausgelöst. Verzögerungen wären unausweichlich gewesen.»
Ausserdem habe eine laufende Unterschriftensammlung gegen den F-35 die Politik wohl zur Eile motiviert.
Die NZZ arbeitet derweil die Ära von Viola Amherd als Verteidigungsministerin auf und schreibt: «Der neue Bundesrat Martin Pfister muss nicht nur aufräumen, sondern das Departement aus einer massiven Vertrauenskrise führen.» Alt-Bundesrätin Viola Amherd müsse sich Naivität und schlechte Führung vorwerfen lassen.
Es gibt auch einen Ruf nach Konsequenzen: «Es wäre demokratiepolitisch problematisch, wenn ein solches Fiasko folgenlos bliebe», schreibt die Zeitung. Einziges Problem dabei: Rücktritte sind nicht möglich. Alle Verantwortlichen sind schon weg.

In der Gemeinde Leuk sollen 40 Starlink-Antennen gebaut werden. Die Bevölkerung reagiert mit Widerstand und Sorge.
In Leukerbad VS soll laut Le Nouvelliste ein Rekurs gegen den Bau von 40 Starlink-Antennen eingereicht werden. Gegnerinnen und Gegner des Projekts hätten an einer teils hitzigen Informationsveranstaltung keine Einigung mit den Befürwortern erzielt, schreibt «Le Nouvelliste». Die Rekursgegner sammelten Unterschriften, der Rekurs sei an diesem Abend offiziell angekündigt worden.
Das Unternehmen Signalhorn AG, dem das Gelände gehöre, habe bei der Gemeinde ein Baugesuch eingereicht. SpaceX, das private US-Raumfahrtunternehmen von Elon Musk, habe zudem bereits Anfang Sommer ein Gesuch um eine Funklizenz beim Bundesamt für Kommunikation eingereicht.
«Wir waren schockiert, als wir vom Baugesuch erfahren haben», sagte Hanna Schnyder nach der öffentlichen Diskussion zu SRF. Die Ärztin hat vor allem gesundheitliche Bedenken und verweist auf eine WHO-Studie: «Wir möchten nicht das meist bestrahlte Gebiet der Schweiz werden.»
Daneben ist laut SRF auch Elon Musk ein Thema in der Bevölkerung. Der einheimische Arzt Juri Jossen sagt: «Das birgt ein grosses Reputationsrisiko für die Gemeinde.»

Der Weinkonsum in der Schweiz bricht ein. Wirtschaftsminister Guy Parmelin äussert sich darüber besorgt – und erntet dafür Kritik.
Besonders junge Menschen wenden sich zunehmend vom Wein ab. Was für manche ein Zeichen eines bewussteren Lebensstils ist, sorgt in Bundesbern für hitzige Diskussionen.
Bundesrat Guy Parmelin, selbst Winzer mit Herzblut, zeigte sich tief besorgt. Der Rückgang schmerze nicht nur die Branche, sondern auch ihn persönlich.
Er stellte offen die Frage, wie man die Schweizerinnen und Schweizer wieder für den heimischen Wein begeistern könne. «Natürlich kann man niemanden zum Trinken zwingen», sagte er im Parlament, «aber ich wünsche mir, dass unser Wein wieder mehr geschätzt wird.»
Diese Worte stiessen bei Grünen-Nationalrätin Manuela Weichelt auf scharfen Widerspruch. Für sie untergräbt Parmelins Appell die jahrelange Präventionsarbeit von Bund und Kantonen. «Wir investieren Millionen, um Jugendliche vom Alkohol fernzuhalten – und der Bundesrat ruft zum Mehrtrinken auf?» Weichelt warf Parmelin vor, wirtschaftliche Einzelinteressen über die Gesundheit der Bevölkerung zu stellen.

18 Femizide in sechs Monaten – die Schweiz reagiert.
Die Zahl ist erschütternd: Im ersten Halbjahr 2025 wurden in der Schweiz 18 Frauen und Mädchen von Männern aus ihrem nahen Umfeld getötet. Die Reaktion von Bund, Kantonen und Gemeinden folgte prompt – und mit Nachdruck.
In einer Sondersitzung beschlossen die Behörden, Schutzplätze auszubauen, mehr Fachpersonal auszubilden und eine systematische Analyse von Femiziden einzuführen. Ziel: Gewalt früh erkennen, Betroffene besser schützen und Leben retten.
Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider, die die Massnahmen angestossen hatte, fand klare Worte: Die Morde machten sie wütend. «Diese Gewalt ist inakzeptabel», sagte sie bereits am 1. Mai. Sie rief zu einem gemeinsamen Kampf für eine Gesellschaft auf, in der Frauen sicher und selbstbestimmt leben können.
Auch der Druck der Bevölkerung wächst: Die Juso fordern in einer Petition ein Gesetz gegen geschlechtsspezifische Gewalt und deutlich mehr Mittel für Prävention und Schutz. 24’000 Menschen haben unterschrieben – und verlangen 350 Millionen Franken für Frauenhäuser und Hilfsangebote.

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