Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Ohne Überraschungen, aber mit einem Rekordergebnis, wurde SVP-Bundesrat Guy Parmelin zum Bundespräsidenten für das kommende Jahr gewählt.
Alle Zahlen zu seiner Wahl und weitere Informationen finden Sie in Ihrem heutigen Briefing aus Bern.
Viel Spass beim Lesen!
SVP-Bundesrat Guy Parmelin wurde am Mittwoch mit 203 von 210 gültigen Stimmen zum Bundespräsidenten für das Jahr 2026 gewählt, was einen Rekord seit der Jahrhundertwende darstellt. Der FDP-Politiker Ignazio Cassis wurde mit 144 von 190 gültigen Stimmen zum Vizepräsidenten gewählt.
Der 66-jährige Parmelin wird im kommenden Jahr Bundespräsident und tritt die Nachfolge der St. Galler FDP-Politikerin Karin Keller-Sutter an. Es wird die zweite Amtszeit des Waadtländer SVP-Politikers an der Spitze des Landes sein.
In seiner Ansprache vor dem Parlament trat der kommende Bundespräsident für den Dialog ein und betonte, dass die Vielfalt der Schweiz auch ihre Stärke sei. «Unsere Gesellschaft braucht keine Werturteile über die Position anderer, sondern Respekt für diejenigen, die anders denken. Unterschiedliche Meinungen bringen uns weiter», erinnerte er.
Viele Beobachterinnen und Beobachter sind der Meinung, dass diese Amtszeit für den Politiker wie nach einer letzten Runde auf dem Parkett aussieht. Die US-Zölle, die bilateralen Beziehungen mit der EU und die SVP-Initiative «Keine 10-Millionen-Schweiz» werden wahrscheinlich die grossen Dossiers sein, die Parmelin während seines Präsidialjahrs beschäftigen werden.
Aussenminister Ignazio Cassis ist der Ansicht, dass die USA «in vieler Hinsicht (…) auch nicht unrecht» hätten, wenn sie Europa kritisieren. In einem Interview mit SRF spricht der designierte OSZE-Vorsitzende (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, deren Vorsitz die Schweiz 2026 übernehmen wird) über Geopolitik und die Radikalisierung in der Schweiz.
In ihrer jüngsten nationalen Sicherheitsstrategie übt die US-Regierung offen Kritik an Europa. Cassis ist der Ansicht, dass der alte Kontinent es tatsächlich versäumt hat, ein Verteidigungssystem aufzubauen, und dass Trump lediglich sagt: «Nehmt eure Zukunft selber in die Hand.»
Der Schweizer Aussenminister sagte, es «wäre illusorisch, eine Sicherheitspolitik in Europa ohne Einbezug Russlands zu denken». Er sieht es positiv, dass Russland immer noch Mitglied der OSZE ist und bleibt, da der Dialog dadurch nicht vollständig abgebrochen wird.
Die Radikalisierung in der Schweiz bereitet ihm Sorgen: «Ich kritisiere den mangelnden Respekt für Andersdenkende, das Gefühl, alleiniger Besitzer der absoluten Wahrheit zu sein.» Dies sei ein schlechtes Zeichen für die Zukunft der Demokratie, so Cassis.
Jedes Jahr werden in der Schweiz etwa 32’000 Haustiere in Tierheimen abgegeben, noch mehr werden illegal ausgesetzt. Die Hauptgründe dafür sind Impulskäufe, Scheidungen und unterschätzte Unterhaltskosten.
Laut dem Schweizer Tierschutz (STS) wurden im Jahr 2024 pro Woche rund 600 Tiere abgegeben oder ausgesetzt – ein Rekordwert. Am stärksten betroffen sind Katzen und Fische.
Peter V. Kunz, der Präsident des STS, sagte im Interview mit Der Bund, dass Tiere zu Konsumgütern geworden seien: Sie würden spontan gekauft und genauso schnell wieder aufgegeben, wenn wir genug von ihnen hätten.
In seiner Zoohandlung klärt Marco Blättler die Menschen über die Realität der Tierhaltung auf: «Den wenigsten Interessenten sei bewusst, dass diese bunten Fischchen bis zu zwölf Jahre alt werden», schreibt Der Bund. Auch Kaninchen und andere Nager «sind keine Kuscheltiere. Sie wollen nicht herumgetragen werden».
Laut einer Studie des französischen Instituts für Statistik und Wirtschaftsstudien (Insee) gaben französische Grenzgängerhaushalte im Jahr 2024 jeweils bis zu 6600 Franken in der Schweiz aus.
Der Bericht räumt mit einem weit verbreiteten Missverständnis auf und belegt, dass französische Haushalte, die an ein fremdes Land angrenzen, dort viele Einkäufe tätigen. Zwar konsumieren französische Grenzgängerinnen und Grenzgänger mehr in Deutschland, Belgien und Spanien als in der Schweiz, sie geben jedoch am meisten und am häufigsten in der Schweiz aus.
Grenzgängerinnen und Grenzgänger besuchen in der Schweiz vor allem Hotels und Restaurants, Supermärkte, Tankstellen, Tabakläden und Bekleidungsgeschäfte. Die niedrigere Mehrwertsteuer in der Schweiz macht einige Produkte tatsächlich billiger als in Frankreich.
In der Insee-Studie werden nur die Einkäufe behandelt, die französische Haushalte aus den Grenzdepartements in physischen Geschäften mit Bankkarten tätigen. Der tatsächliche Gesamtbetrag der französischen Ausgaben in der Schweiz ist daher wahrscheinlich noch höher.
Unser Adventskalender «Ungewöhnliche Schweiz»
Bis zum 24. Dezember präsentieren wir Ihnen in unserem Briefing täglich einen Überraschungsartikel aus unserer Reihe «Ungewöhnliche Schweiz». Entdecken Sie kuriose und manchmal skurrile Geschichten, die Ihnen die weniger bekannte Seite des Landes näherbringen.
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards