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USA: Hamas nutzt menschliche Schutzschilde – Belastung für Israel

Die Taktik der Hamas, sich hinter Zivilisten zu verstecken, stellt aus Sicht der USA eine «unvorstellbare Belastung» für Israelis dar. (Symbolbild) Foto: Abed Rahim Khatib/dpa Keystone/dpa/Abed Rahim Khatib sda-ats

(Keystone-SDA) Die Taktik der Hamas, sich hinter Zivilisten zu verstecken, stellt aus Sicht der USA eine “unvorstellbare Belastung” für Israelis dar.

Sie hätten nicht die Möglichkeit, der Hamas auf einem Schlachtfeld zu begegnen, auf dem sich Zivilisten auf der einen und Terroristen auf der anderen Seite befänden, sagte der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, am Freitag in Tel Aviv. Israel habe trotz dieser schwierigen Umstände das Recht, gegen die Hamas vorzugehen.

Die Islamistenorganisation nutze Zivilisten als menschliche Schutzschilde und Krankenhäuser sowie Schulen für militärische Zwecke. Die Gruppe habe zudem gedroht, ihr brutales Massaker zu wiederholen, so Sullivan.

Israel müsse dennoch alles für den Schutz von Zivilisten und gegen den Verlust von Menschenleben tun, sagte Sullivan angesichts des grossen Leids der Bevölkerung im Gazastreifen und wachsender Kritik am Vorgehen der israelischen Armee dort. Israel solle ausserdem dafür sorgen, dass ausreichend humanitäre Hilfe im Gazastreifen ankomme, so Sullivan. “Das sind Botschaften, die wir dem israelischen Volk ganz klar übermittelt haben.” Er betonte zugleich, dass die Verantwortung der Hamas für den Krieg ein wenig untergegangen sei.

Die USA pochen auch auf den Beginn einer neuen Phase im Gaza-Krieg. Darin werde sich Israel auf die Anführer der Gruppe konzentrieren, sagte Sullivan. Die USA und Israel seien sich über diesen Schritt einig. Derzeit kämpfe Israels Armee mit “hoher Intensität”, künftig werde es gezieltere Einsätze geben. Wann genau die neue Phase beginnen und der Krieg schliesslich enden soll, teilte Sullivan nicht mit.

Der Nationale Sicherheitsberater der USA betonte zugleich, dass sein Land glaube, dass die im Westjordanland regierende Palästinensische Autonomiebehörde umgestaltet und wiederbelebt werden müsse. Sullivan hatte sich am Donnerstag auch mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant zu Gesprächen getroffen. Israel schwor seinen Verbündeten dabei auch auf einen noch sehr langen Krieg ein.

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