Datenfälschung: ETH-Forschungschef geht
Peter Chen, der Vizepräsident für Forschung der ETH Zürich, ist in einen Fall von wissenschaftlicher Datenfälschung verwickelt. Das teilte die ETH Zürich am Montag mit. Aus diesem Grund gibt Chen sein Amt auf Ende September ab.
Die gefälschten Forschungsarbeiten stammen aus der Chemie und wurden laut der ETH Zürich im Jahr 2000 publiziert. Der damalige Leiter der Gruppe, Peter Chen, ist seit 2007 ETH-Vizepräsident für Forschung und Wissenschaftsbeziehungen. Andere, auf demselben Gebiet tätige Forschungsgruppen kamen später zu deutlich anderen Resultaten.
Weil Chen und seine Mitarbeiter die Diskrepanzen nicht klären konnten, habe Chen im Januar 2009 die ETH Zürich ersucht, eine wissenschaftliche Untersuchungskommission einzusetzen. Diese kam laut dem Communiqué zum Schluss, dass tatsächlich Daten gefälscht worden seien.
Den Schuldigen dafür konnte die Untersuchung allerdings nicht ausfindig machen: Alle Beteiligten stritten ab, die Manipulation vorgenommen zu haben. Die zwei fraglichen Publikationen wurden zurückgezogen. Chen übernehme die Verantwortung und trete per Ende September 2009 von seinem Amt ab. Er bleibt aber weiterhin Professor an der ETHZ.
ETH-Präsident Ralph Eichler bedauert nach eigenen Angaben, mit Chen eine äusserst fähige Führungsperson zu verlieren. Konsequenzen seien aber nötig gewesen.
swissinfo.ch und Agenturen
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