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Kantonstierärzte erwarten Umsetzungsprobleme

Die Kantonstierärzte erwarten "grosse Probleme" bei der Umsetzung der geplanten Massnahmen gegen gefährliche Hunde.

Ihnen fehle das nötige Personal, um den grossen Aufwand zu bewältigen, machen sie geltend.

«Wir werden Bewilligungen ausstellen, Hundebisse untersuchen und Fälle beurteilen müssen», sagte der Neuenburger Kantonstierarzt Pierre-François Gobat, Präsident der Vereinigung der Schweizer Kantonstierärztinnen und Kantonstierärzte (SVKT). Dazu fehle das Personal.

Nach Rücksprache mit seinen Amtskollegen sei er zum Schluss gekommen, dass die 15 zusätzlichen Stellen, die der Bund vorsehe, bei weitem nicht genügten. Auch sei die Frist für die Umsetzung viel zu kurz.

Gobat wies zudem darauf hin, dass jede Entscheidung angefochten werden könne, was lange Verfahren nach sich zögen.

Falsches Sicherheitsgefühl

Er verstehe, dass Entscheide auf politischer Ebene wichtig seien. Die Bevölkerung dürfe aber nicht glauben, dass sich diese entscheidend auf die Zahl der Hundebisse auswirkten. Auf die vom Bund verbotenen Rassen entfielen nur 10% der Hundebisse.

«Letzten Endes wird mit enormen Mitteln eine beschränkte Wirkung erzielt», so Gobat weiter. Einen Hund einmal bei einer Kontrolle im Griff zu haben bedeute im übrigen noch nicht, dass dieser sein Verhalten später nicht ändere. Der Bevölkerung werde so ein falsches Sicherheitsgefühl vermittelt.

Er persönlich habe Rassenverbote immer abgelehnt. Denn so werde der Bevölkerung vermittelt, das Problem sei gelöst. Mit einem Verbot wird gemäss dem Tierarzt aber automatisch auch eine Illegalität geschaffen.

Prävention statt Verbote

Stattdessen müssten Prävention und punktuelle Massnahmen bei allen Hunden gefördert werden, die gefährlich werden könnten, fordert Gobat. Die Gefährlichkeit eines Hundes hänge nicht von der Rasse, sondern vom einzelnen Tier oder dessen Halter ab.

swissinfo und Agenturen

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