Lost and Found: das Schweizer Internet- Fundbüro
Seit rund drei Monaten steht es auch im Internet: das Fundbüro. Wer in der Schweiz etwas verloren hat, klickt sich ein und füllt eine Verlustanzeige aus. Wer etwas findet, meldet seinen Fund und teilt mit, wo der gefundene Gegenstand abgeholt werden kann.
Sabina Klein ist Inhaberin einer Schlüsselfundstelle. Verlieren und finden ist für sie demnach alltäglich. So hat sie sich Gedanken gemacht, ob es denn kein vernünftiges System gibt, um erfolgreich verlorene Gegenstände wiederzufinden. Das Resultat dieser Überlegungen: das Internet-Fundbüro.
Zwar gibt es in der Schweiz zahlreiche klassische Fundbüros. Der Schweizer, die Schweizerin gelten in der Regel als ehrliche Finder. Sogar das Gesetz schreibt vor, dass auf öffentlichem Grund gefundene Gegenstände im Fundbüro oder auf der Polizeiwache abgegeben werden müssen.
Das hilft jedoch denjenigen, die etwas verloren haben, in der Regel nicht weiter. Wer weiss noch wo er denn genau verloren hat, was er jetzt sucht. Gar nicht zu sprechen vom Ort, wo sein eventuell gefundener Gegenstand lagert, sollte er von einem ehrlichen Finder abgegeben worden sein.
Im Schweizer Internet-Fundbüro meldet man seinen Verlust. Alle können, nach Kantone geordnet, die Verlustanzeigen durchblättern und «ihren» Fund mit den gesuchten Gegenständen vergleichen. Der Finder nimmt dann Kontakt auf und sagt, wo der Gegenstand abzuholen ist.
Anders, wenn der Finder seinen Fund meldet. In die Rubrik «Fund melden» hat Sabina Klein, die das Schweizer Internet-Fundbüro betreut, einen Schutz eingebaut. Denn, wenn Fundgegenstände für alle sichtbar im Internet liegen, was machen Sie, wenn da steht: gefunden ein Koffer voller Geld?
Meldet sich der Finder zuerst und kommt die Verlustanzeige später, dann vermittelt das Schweizer Internet-Fundbüro die beiden Seiten. Missbrauch wird so ausgeschlossen und der ganze Service ist kostenlos für die Schweiz. Selbstverständlich ist das Schweizer Internet-Fundbüro auch für Ausländer, die in der Schweiz was verloren haben und nun wieder zu Hause sind, die ideale Suchdrehscheibe.
Urs Maurer
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