Oberster Umweltschützer Roch nimmt Hut

Philippe Roch will im Laufe des Jahres 2005 von seinem Amt als Direktor des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) zurücktreten.
Roch hatte 1992 aus der Direktion des WWF Schweiz an die BUWAL-Spitze gewechselt und ist für grosse Teile der Wirtschaft stets ein rotes Tuch gewesen.
Roch wolle sich nach 13 Jahren neu orientieren. Dies habe er Bundesrat Moritz Leuenberger in einem vom 25. November datierten Kündigungsschreiben mitgeteilt, heisst es in einem Communiqué des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) vom Montagabend.
Den genauen Zeitpunkt seines Rücktritts liess Roch noch offen. Sein Abgang solle aber auf den Amtsantritt seiner Nachfolgerin oder seines Nachfolgers abgestimmt werden.
Roch will sich laut dem Schreiben auch künftig auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene für die Umwelt einsetzen, allerdings in unabhängiger Position. Er wünsche sich mehr Zeit, um sich direkt der Natur und den damit zusammenhängenden Grundsatzfragen widmen zu können.
Kritik…
Roch hatte 1992 aus der Direktion des WWF Schweiz an die Spitze des BUWAL gewechselt. Der ehemalige Chef der Umweltorganisation war für viele stets ein rotes Tuch geblieben.
Namentlich Vertreter der Wirtschaft und Walliser Schafhalter schossen sich auf Roch ein. Für Letztere war er gar die Personifizierung der Wiederansiedelung des Luchses. Dabei sorgen die einst heimischen und ausgerotteten Raubtiere für immer weniger Schaf- und Ziegenrisse, wie die vergangene Woche publizierten neuesten Zahlen belegen.
… und Respekt
Mit seinem stetigen, zielstrebigen und fundierten Engagement für Umwelt und Natur erwarb sich Roch mehr und mehr Respekt, auch von Seiten seiner Kritiker.
In seiner Amtszeit wurden wichtige umweltpolitische Weichen gestellt, darunter die Umsetzung der Rothenthurm-Initiative, die Revision des Umweltschutzgesetzes sowie die Erarbeitung des CO2-Gesetzes und der Gen-Lex.
Auf internationaler Ebene vertritt der Direktor des BUWAL als Staatssekretär die Schweiz bei Verhandlungen zu Umweltfragen. Erfolgreich habe er sich für die Stärkung Genfs als Zentrum der internationalen Umweltpolitik eingesetzt, schreibt das UVEK.
«Umweltstandort» Schweiz gestärkt
Wichtige Aufgaben habe er im Rahmen der Reformen der UNO-Umweltprogramme übernommen, der Umsetzung der Klimakonvention und der Basler Konvention zur Kontrolle des Handels mit Sonderabfällen.
In seinen letzten Monaten an der Spitze des BUWAL werde Roch unter anderem noch die Teilrevisionen des Natur- und Heimatschutzgesetzes sowie des Waldgesetzes zum Abschluss bringen.
swissinfo und Agenturen

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