
Schweiz lobt Fortschritte an Umweltkonferenz

Philippe Roch, Chef der Schweizer Delegation in Nairobi, zeigt sich mit den Ergebnissen der UNO-Konferenz der Umweltminister zufrieden.
Im Zentrum der einwöchigen Veranstaltung standen die Wechselwirkung zwischen Armut und Umwelt wie auch der Schutz der Trink-Wasserreserven.
«Wir verabschiedeten ein Dokument, in dem ein enger Zusammenhang zwischen Umweltschutz und Armutsbekämpfung hervorgehoben wird», erklärte Philippe Roch gegenüber swissinfo. Erstmals habe die Ministerkonferenz des UNO-Umweltprogramms (UNEP) eine so klare Botschaft über diese Wechselwirkung verabschiedet, sagte der Chef des Bundesamts für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) weiter.
Eine gesunde Umwelt werde künftig als Basis für Entwicklung betrachtet. In Nairobi hätten im Gegensatz zu früheren Jahren auch die Entwicklungsländer damit argumentiert. «Viele dieser Länder haben realisiert, wie sehr ihre Zukunft von der Qualität ihrer Umwelt und von dem vernünftigen Einsatz ihrer natürlichen Ressourcen abhängt», so Roch weiter.
Schwerpunkt Wasserpolitik
Die Schweizer Delegation setzte sich an der Konferenz in Nairobi insbesondere für die Stärkung der internationalen Wasserpolitik ein. Die weltweite Verschmutzung und Verknappung von Süsswasser ist laut Roch eine der wichtigsten umweltpolitischen Herausforderungen dieses Jahrhunderts.
«Unsere Botschaft ist auf fruchtbaren Boden gefallen. Die UNEP will sich in den kommenden Jahren stärker für den Zugang zu sauberem Trinkwasser einsetzen», erklärte Roch. Ägypten etwa, das bisher Vorbehalte gegen eine Internationalisierung der Wasserpolitik geltend gemacht habe, zeige sich vermehrt gesprächsbereit.
Vom Programm zur Organisation
Weitere Anliegen der Schweiz betrafen den organisatorischen Bereich. Die Rolle des Umweltprogramms UNEP soll dabei gestärkt werden. Mittelfristig werde aus dem Programm eine eigentliche UNO-Unterorganisation hervorgehen, sagte Roch.
Einstweilen hätten viele Staaten ihre Beiträge ans UNEP erhöht. Die Schweiz hat dies nicht getan – sie zählt aber mit einem Beitrag von rund 3,5 Mio. Franken für 2005 zu den wichtigsten Beitragszahlerinnen. Insgesamt beläuft sich das UNEP-Budget für die nächsten zwei Jahre auf 160 Mio. Franken.
swissinfo und Agenturen
An der Konferenz in Nairobi nahmen über 1000 Personen, darunter rund 100 Minister, aus rund 140 Ländern teil.
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) wurde 1972 lanciert. Zurzeit steht es unter der Leitung von Klaus Töpfer.
Zu den Kompetenzen des UNEP gehören unter anderem die Evaluation über den Zustand der Umwelt, die Entwicklung von internationalen und nationalen Messinstrumenten und der Technologie-Transfer.
Das Budget der UNEP beläuft sich für die nächsten zwei Jahre auf 160 Mio. Franken. Dazu trägt die Schweiz in diesem Jahr 3,5 Mio. Franken bei.

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