
AKTIEN FRANKFURT/Freundlich – Daten aus China stützen, ISM im Blick
FRANKFURT (awp international) – Gute Konjunkturdaten insbesondere aus China haben den deutschen Aktienmarkt am Freitag gestützt. Der Leitindex Dax gewann 0,45 Prozent auf 6.257,08 Punkte. Für den MDax mittelgrosser Werte ging es um 0,53 Prozent auf 8.814,53 Punkte hoch. Der TecDax gewann 0,16 Prozent auf 782,75 Punkte.
Laut Martkstratege Heino Ruland von Ruland Research stützten Konjunkturdaten aus China. Dort war der Einkaufsmanager-Index (PMI) auf das höchste Niveau seit fünf Monaten gestiegen und habe damit eine weiterhin robuste Entwicklung des produzierenden Gewerbes in dem Land signalisiert. Das sei ein wichtiges Signal auch für die deutsche Wirtschaft, erklärte Ruland. Entscheidend für die weitere Entwicklung im Tagesverlauf werde der ISM-Index aus den USA am Nachmittag sein.
BMW FALLEN ZURÜCK
BMW-Aktien litten nach Einschätzung von Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler vor allem unter Gewinnmitnahmen. Eine Rückrufaktion in den USA für etwa 200.000 Fahrzeuge trug Börsianern zufolge zusätzlich zu dem Kursminus von 1,92 Prozent auf 50,450 Euro bei. In dieser Gemengelage gingen die am Morgen gemeldeten Absatzzahlen von BMW unter, hiess es weiter. Der Münchener Automobilhersteller setzt sein Wachstumstempo unvermindert fort. «Das dritte Quartal ist für uns vom Volumen her sehr gut und über unseren Erwartungen gelaufen», sagte Konzern-Chef Nobert Reithofer am Rande des Pariser Autosalons.
ThyssenKrupp schlossen an die Vortagesgewinne an und rückten an der Dax-Spitze um 3,14 Prozent auf 24,670 Euro vor. Nomura-Analyst Jeff Largey bleibt angesichts seiner positiven Konjunkturerwartungen sowie voller Orderbücher und anhaltend hoher Kapazitätsauslastungen der Stahlkocher optimistisch für den Sektor. Der Gewinn von ThyssenKrupp im neuen Geschäftsjahr 2010/11 dürfte von erfolgreichen Umstrukturierungsmassnahmen profitieren.
PLATZIERUNG BEI BRENNTAG
Brenntag-Aktien verteuerten sich um 1,48 Prozent auf 61,90 Euro. Die Deutsche Bank platziert insgesamt bis zu 11,0 Millionen Aktien des Chemikalienhändlers bei institutionellen Investoren. Laut Händlern sei erwartet worden, dass sich der Grossaktionär direkt nach dem Ende der Lock-Up-Frist von Anteilen trennen würde. Von Börsianerseite hiess es, dass die Papiere zu 60,75 Euro platziert wurden.
Analystenkommentare jagten die Papiere von Celesio um 4,04 Prozent auf 16,605 Euro aufwärts. Unter anderem stufte Andreas Inderst von Exane BNP Paribas die Aktien hoch. Ein weiterer Marktteilnehmer erklärte, nach wie vor werde Celesio am Markt als Übernahmekandidat gehandelt. Der Grossaktionär Haniel halte immer noch mehr als 50 Prozent an dem Unternehmen und wolle raus aus dem Investment. Bei Papieren wie BASF , Tui und Wirecard sorgten ebenfalls Analystenkommentare für Kursbewegung.
Die im TecDax schwer gewichteten Solarwerte gehörten ebenfalls zu den Favoriten. So gewannen Centrotherm Photovoltaics , Roth & Rau sowie Phoenix Solar zwischen 2,63 und 1,49 Prozent hinzu. Die Unicredit verwies auf die jüngsten Statistiken der Bundesnetzagentur, wonach die Zahl der Photovoltaik-Installationen im ersten Halbjahr 2010 stärker als erwartet gestiegen ist. Er gehe davon aus, dass sich die Gewinne in der Solarindustrie im dritten Quartal stärker als bislang gedacht entwickelt haben, schrieb Analyst Michael Tappeiner /rum/chs