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AKTIEN FRANKFURT/Schluss: Dax im Plus – EZB-Aussagen begrenzen Gewinne

FRANKFURT (awp international) – Die Aussicht auf eine mögliche baldige Zinserhöhung im Euroraum hat den Dax am Donnerstag belastet und das Plus in Grenzen gehalten. Dank sinkender Ölpreise ging der Leitindex letztlich noch mit einem Aufschlag von 0,62 Prozent auf 7.225,96 Punkte aus dem Handel. Im Tagesverlauf war er zeitweise bis auf 7.294,04 Punkte geklettert. Der MDax schloss prozentual unverändert bei 10.182,05 Punkten, der TecDax stieg um 0,47 Prozent auf 902,33 Punkte.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Leitzins zwar bei 1,0 Prozent belassen, allerdings den Ton wegen der anziehenden Inflation verschärft. «Eine Zinserhöhung im April ist möglich, allerdings nicht sicher», sagte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet. «Das sieht nach einem Warnschuss aus», sagte Commerzbank-Volkswirt Michael Schubert. Nach Meinung von Marktanalyst Jochen Intelmann von der Hamburger Sparkasse hatte kaum jemand damit gerechnet, dass es schon im April einen Zinsschritt geben könnte. «Das hat den Markt auf dem falschen Fuss erwischt und zu Gewinnmitnahmen geführt.» Für etwas Rückenwind sorgten neben den Ölpreisen auch positive US-Konjunkturdaten.
BEIERSDORF ERWARTET 2011 RÜCKLÄUFIGES ERGEBNIS
Im Dax verbuchten die Aktien von Beiersdorf nach endgültigen Zahlen zum vergangenen Jahr ein Minus von 0,01 Prozent auf 43,200 Euro. Börsianer bewerteten die Resultate als unspektakulär. Der Konsumgüterkonzern hatte 2010 einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen und rechnet wegen des Umbaus seines schwächelnden Pflegegeschäfts 2011 mit einem rückläufigen Ergebnis.
Spitzenreiter im Dax waren die Aktien der Lufthansa , die um 2,78 Prozent auf 14,800 Euro zulegten. Ihnen kamen die sinkenden Ölpreise zugute. Daimler-Titel fielen um 0,85 Prozent auf 49,180 Euro. Der Autobauer hatte seinen Pkw-Absatz im Februar insgesamt gesteigert, auf dem Heimatmarkt aber einen Dämpfer erhalten. In Deutschland war die Nachfrage um 1,2 Prozent zurückgegangen.
AUSBLICK VON PROSIEBEN BEMÄNGELT
Im Index mittelgrosser Werte rutschten die Titel von ProSieben.Sat1 trotz starker Zahlen um 5,09 Prozent auf 22,550 Euro ab und waren damit Schlusslicht. Dabei hatte der Fernsehkonzern dank eines deutlich erholten Werbegeschäfts seinen Gewinn im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Zudem hatte das Unternehmen eine Erhöhung der Dividende angekündigt. Börsianer bemängelten jedoch den Ausblick. «Es wird eine klare Zukunftsstrategie vermisst», sagte ein Händler.
Schwach entwickelten sich auch die Aktien von Continental , die 2,79 Prozent auf 59,900 Euro verloren. Während die Zahlen des Konzerns Börsianern zufolge wie erwartet ausgefallen waren, belastete ein Bericht der «Financial Times Deutschland». Demnach konkretisiert Schaeffler Pläne zum Verkauf von Aktien der Tochter Continental. Der mögliche Aktienüberhang angesichts der Schaeffler-Pläne sei eine schlechte Nachricht, sagte ein Marktteilnehmer.
Tui-Aktien waren stark bewegt und legten nach zwischenzeitlichen Verlusten am Ende 0,37 Prozent auf 9,415 Euro zu. Der Konzern hatte mitgeteilt, 11,33 Prozent seiner Hapag-Lloyd-Anteile an das Albert- Ballin-Konsortium zu verkaufen.
CROPENERGIES AUF TALFAHRT NACH E10-STOPP
Die in keinem wichtigen Index gelisteten Titel der im Bioethanol- Geschäft tätigen Südzucker-Tochter Cropenergies fielen um 14,73 Prozent auf 5,440 Euro. Händler verwiesen auf Berichte über einen vorläufigen Stopp bei der Einführung des Biosprits E10.
Der EuroStoxx 50 legte um 0,33 Prozent auf 2.968,56 Punkte zu. Auch die Leitindizes in Paris und London schlossen mit Gewinnen. Der Dow Jones Industrial lag zum europäischen Handelsschluss gleichfalls im Plus.
Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,92 (Vortag: 2,86) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,17 Prozent auf 122,30 Punkte. Der Bund Future verlor 0,95 Prozent auf 122,69 Punkte. Der Euro legte nach den Trichet-Aussagen kräftig zu und lag zuletzt bei 1,3946 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,3850 (1,3809) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7220 (0,7242) Euro./chs ck

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