Armee rechnet mit Kosten in Milliardenhöhe für Umweltsünden
Bern - Die Schweizer Armee wird in den kommenden Jahren mehr als eine Milliarde Franken für ihre Umwelt-Altlasten zahlen müssen. Mit Schwermetallen belastete Kugelfänge, wilde Abfalldeponien, Rückstände von Flammenwerfern und lecke Tanklager gefährden das Grundwasser.
In einzelnen Gemeinden haben Geologen Dutzende mit Umweltgiften belastete Standorte ausgemacht, wie die "SonntagsZeitung" berichtete. Sebastian Hueber, Sprecher des Eidg. Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), bestätigte auf Anfrage den Zeitungsbericht.
Am stärksten betroffen sind die Kantone Bern, Freiburg, Waadt, St. Gallen, Zürich und Tessin. Im "Kataster der belasteten Standorte" hat das Generalsekretariat des VBS schweizweit 1500 problematische Anlagen, Flächen, Abfüllstellen oder Produktionsstätten verzeichnet.
Die "SonntagsZeitung" hat die auf der Website des VBS einsehbare Datensammlung ausgewertet: Am meisten Umweltsünden hinterlässt demnach der Schiessbetrieb der Armee. Bis jetzt sind im VBS-Kataster 330 bleiverseuchte Zielgebiete verzeichnet.
In diese Zahl nicht eingerechnet sind über hundert belastete Schiessareale, welche die Armee von Privaten und Gemeinden in Anspruch genommen hat. Insgesamt belaufen sich die Sanierungsbeträge auf über eine Milliarde Franken, wie die "SonntagsZeitung" schreibt.