
Argentinien: Haftbefehl gegen Lukas Mühlemann
Die argentinische Justiz hat Haftbefehl gegen den Ex-Verwaltungsrats-Präsidenten und Konzernchef der Schweizer Grossbank Credit Suisse, Lukas Mühlemann, erlassen.
Mühlemann und zwei weitere ehemalige Bankchefs werde die Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie Betrug vorgeworfen, verlautete aus Justizkreisen. Bei den beiden anderen Bankern handle es sich um den Ex-Chef der US-Bank JPMorgan Chase, William Harrison, und den früheren Dresdner-Bank-Chef Bernd Fahrholz.
Die Haftbefehle würden erlassen, weil die Ex-Bankchefs wiederholt nicht zu Anhörungen wegen der Vorwürfe erschienen seien. Das Trio hatte im Verwaltungsrat der Banco General de Negocios (BGN) gesessen. Diese war Anfang 2002 von der Zentralbank wegen Betrugsvorwürfe geschlossen worden. Die Bank-Besitzer Jorge und Carlos Rohm waren wegen des Vorwurfs der Kapitalflucht und der Geldwäsche festgenommen worden. Spareinlagen im Umfang von etwa 250 Mio. Euro gingen verloren.
Die internationalen Haftbefehle dienten dazu, die Auslieferung der drei Gesuchten an Argentinien zu beantragen. Die drei Banker waren zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Früher hatten sie jedoch angegeben, nichts von den Machenschaften der Brüder Rohm gewusst zu haben.

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