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Auffällige Asylsuchende sollen separat untergebracht werden

Auffällige Asylbewerber sollten getrennt untergebracht werden
Auffällige Asylbewerber sollten getrennt untergebracht werden Keystone-SDA

Auffällige Asylsuchende sollen in Bundesasylzentren in einem separaten Bereich untergebracht werden. Das Staatssekretariat für Migration testet ab Sommer 2026 an den Standorten Pasture in Balerna-Novazzano TI und Flumenthal SO dazu ein neues Unterbringungskonzept.

(Keystone-SDA) Das Staatssekretariat für Migration (SEM) will damit den Betrieb in den Bundesasylzentren (BAZ) entlasten, wie es am Mittwoch mitteilte. Falls sich das Konzept bewähre, dehne das SEM dieses auf alle BAZ aus. Dafür seien bauliche Anpassungen nötig. Die Kosten für den Pilotversuch belaufen sich gemäss einer groben Schätzung auf rund 200’000 bis 300’000 Franken pro Bundesasylzentrum, wie es beim SEM auf Anfrage von Keystone-SDA hiess.

Beim sechsmonatigen Pilotprojekt sollen nun die Asylsuchenden, die ein auffälliges Verhalten an den Tag legen, künftig innerhalb des BAZ in einem getrennten Bereich untergebracht werden. Dies mit einem angepassten Sicherheitsdispositiv, jedoch mit denselben Möglichkeiten für Beschäftigung und Ausgang. Dadurch erhofft sich das SEM einen positiven Einfluss auf die anderen Bereiche der BAZ. Dies soll es dem SEM erlauben, den Betrieb in den allgemeinen Bereichen der Zentren offener zu gestalten.

Getestet werden soll auch, ob Anpassungen bei der Infrastruktur und bei den Betreuungsangeboten möglich sind. Damit soll der grossen Mehrheit der sich korrekt verhaltenden Asylsuchenden ein offeneres und von weniger Sicherheitsvorkehrungen geprägtes BAZ-Umfeld geboten werden.

Pilotprojekt für sechs Monate

Im Rahmen des Pilotprojekts sollen an den Standorten im Tessin und Kanton Solothurn in den getrennten Bereichen ausschliesslich männliche, volljährige Asylsuchende untergebracht werden, die den Betrieb des BAZ belasten. Es könnten aber auch Asylsuchende sein, die sich ausserhalb des Zentrums, dem sie zugewiesen wurden, unangemessen verhalten, schreibt das SEM.

Das SEM betreibe derzeit über 30 BAZ mit gegen 8000 Unterbringungsplätzen in der ganzen Schweiz. Aktuell sind in diesen Strukturen rund 6000 Asylsuchende untergebracht.

Der Pilot werde zeigen, ob ein «Roll-out» in allen BAZ oder nur in den 16 ordentlichen BAZ umzusetzen wäre, schrieb das SEM auf Anfrage weiter. Auch die Machbarkeit inklusive Finanzierbarkeit müsse geprüft werden. Je nach Standort werden sich die Kosten laut SEM stark unterscheiden.

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