
Bankpleiten ohne Ende in den USA
WASHINGTON (awp international) – Das Bankensterben in den USA geht weiter. Am Freitagabend schloss die Einlagensicherung FDIC acht weitere Regionalinstitute. Damit summiert sich die Zahl der Pleiten auf 50 in diesem Jahr. Zuletzt erwischte es die City Bank aus Lynnwood im Bundesstaat Washington. Die Spareinlagen übernimmt wie üblich eine benachbarte Bank, so dass die Kunden weiter an ihr Geld kommen.
Bei der jüngsten Pleitewelle schlug aber auch ein grösserer Finanzkonzern zu: die kanadische TD Bank, die seit einigen Jahren auf dem Vormarsch im Nachbarland ist. Sie schluckte gleich drei Institute in Florida und vergrösserte ihr Netz im Sonnenstaat damit auf einen Schlag um 69 Filialen.
Die kleinen und mittelgrossen Banken in den USA sind die Verlierer der Krise. Viele ihrer Schuldner sind arbeitslos geworden und können ihre Kreditraten nicht mehr zahlen. Die grossen Institute – mit Ausnahme der Investmentbank Lehman Brothers und der Sparkasse Washington Mutual – hatte die US-Regierung mit Steuergeldern gestützt. Die neuerlichen Bankpleiten belasten die Einlagensicherung mit einer knappen Milliarde Dollar.
Im gesamten vergangenen Jahr waren 140 US-Institute in den Wirren der Finanzkrise untergegangen. Hält der Trend an, dürfte der Rekord in diesem Jahr gebrochen werden. Dem zuständigen Kontrollausschuss des US-Kongresse machen vor allem die vielen Kredite für Gewerbeimmobilien Sorgen, die die Banken gewährt haben. Mancherorts stehen ganze Büro- und Geschäftskomplexe leer./das/DP/stb