Bauernverband unterstützt Milchbörse
Hansjörg Walter, Präsident des Schweizerischen Bauernverbandes, unterstützt die Idee einer Börse, an der der Preis für überschüssige Milch täglich ausgehandelt würde.
Im Moment gebe es Bestrebungen, eine solche Börse privat zu organisieren, sagt Walter in einem Interview mit dem Tages Anzeiger. Es frage sich jedoch, ob sich alle Milchbauern daran halten würden, da eine private Börse nicht allgemein verbindlich wäre und keine Sanktionen vorsähe.
Walter sieht in dieser Idee auch Vorteile für die weniger flexiblen Bergbauern. Diese könnten zu fixen Preisen eine bestimmte Menge liefern.
Laut Walter wird in Zukunft ein Grossteil der heute 27’000 Milchbauern verschwinden. In den letzten 15 Jahren seien die Milchkontingente auf den einzelnen Höfen praktisch verdoppelt worden. Die Zahl der Milchbauern habe sich gleichzeitig praktisch halbiert.
Auf Anfang dieses Jahres wurde der Milchpreis um 9 Rappen gesenkt. Das bedeutet eine schwere Einkommenseinbusse für die Milchbauern. Walter spricht sich jedoch nicht für einen neuen Milchboykott aus. Ein guter Milchpreis sei längerfristig nur mit den Verarbeitern auszuhandeln.
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