
Berner Gemeinderat will Lebensqualität in der Stadt stärken

Die Berner Stadtregierung will die Lebensqualität in der Stadt Bern stärken. Am Mittwoch hat sie im Erlacherhof ihre Ziele für die Legislatur 2025-2028 vorgestellt.
(Keystone-SDA) Konkret will der Gemeinderat seine Schwerpunkte auf Ressourceneffizienz und Leistungsfähigkeit, Klimafreundlichkeit und Resilienz sowie Demokratie und soziale Teilhabe legen.
Damit will er «der anspruchsvollen finanziellen Situation und den Herausforderungen einer wachsenden Stadt» begegnen. Weiter will er so Klimaschutz und Klimaanpassung stärken und der zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung entgegenwirken.
Die Lebensqualität in Bern sei bereits hoch, sagte die Stadtpräsidentin Marieke Kruit (SP) vor den Medien. «Die Menschen leben gerne hier.» Mehr Menschen wollten nach Bern ziehen, der Wohnraum bleibe knapp. Deshalb seien die Stärkung und Sicherung der Lebensqualität und die Schaffung von Wohnraum zentrale Leitmotive.
Mit den Legislaturschwerpunkten habe der Gemeinderat «ein gutes Päckli geschnürt, das auch bewältigbar ist», sagte Kruit weiter.
Von Graffenried will mehr Solarenergie
Alec von Graffenried (GFL), der Direktor für Sicherheit, Umwelt und Energie, möchte vor allem bei der Solarenergie vorwärts machen. «Es muss etwas gehen.» Die Stadt wolle ein Vorbild sein und deshalb mit Angeboten und Massnahmen auf Private zugehen. Schliesslich habe die Stadt Bern die im Februar auf kantonaler Ebene abgelehnte Solarinitiative angenommen.
Die Finanzdirektorin Melanie Mettler (GLP) bekräftigte ihre vergangene Woche vorgestellten Finanzziele. Dazu gehören etwa ein budgetierter Überschuss für das Jahr 2026 und ein Eigenkapital von 100 Millionen Franken bis 2029. Damit die Stadt weiterhin viel für die Bevölkerung leisten könne, sei ein Gleichgewicht von Einnahmen und Ausgaben notwendig.
Der Fokus von Matthias Aebischer (SP), dem Vorsteher der Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün, liegt nebst dem Klimaschutz auf der «nachhaltigen Mobilität». Aebischer will sogenannte «Mobilitätshubs» fördern, dazu gehört etwa das Publibike-Angebot. Weiter möchte er «innovative Logistiklösungen» testen. Diese würden die Feinverteilung von Gütern auf der letzten Meile betreffen. Geplant ist ebenfalls die Erstellung von dereinst 250 E-Ladestationen.
Anderegg will «Citizen Card»
Bildungs- und Sozialdirektorin Ursina Anderegg (Grünes Bündnis) legte ihren Schwerpunkt auf die Chancengerechtigkeit und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. «Solidarität und Teilhabe stehen momentan stark unter Druck. Die Armut steigt schweizweit.» Diesen Trends wolle man als Stadt entgegenwirken.
Zu den Zielen von Anderegg gehört die Einführung einer sogenannten «Citizen Card». Diese würde allen in der Stadt wohnhaften Personen Zugang zu Dienstleistungen und Vergünstigungen ermöglichen, unabhängig von Herkunft, Aufenthaltsstatus und weiteren Kriterien.
Die Legislaturschwerpunkte der Stadt sollen eine Orientierung bieten und aufzeigen, wo die Stadtregierung Handlungsbedarf sieht und welche Massnahmen sie umsetzen will, wie es weiter hiess. Sie ergänzen die bestehenden langfristigen Strategien der Stadt wie etwa das Stadtentwicklungskonzept oder die Energie- und Klimastrategie.
Die Massnahmen seien überprüfbar, so die Stadtregierung. Ende Legislatur will sie Bilanz ziehen.