
Bilfinger Berger plant weitere Zukäufe
DÜSSELDORF (awp international) – Der Baukonzern Bilfinger Berger will massiv in das Dienstleistungsgeschäft investieren. Bis zu eine Milliarde Euro könne der Konzern für Zukäufe locker machen, sagte Vorstandschef Herbert Bodner dem «Handelsblatt» (Mittwochausgabe). Dabei denke er nicht nur an kleinere Akquisitionen, sondern auch an grosse Zukäufe. «Die Herausforderung wird sein, geeignete Übernahmekandidaten zu finden.»
Deutschlands zweitgrösster Baukonzern hinter Hochtief schaut sich laut Bodner unter anderem in Frankreich um. Dort sei Bilfinger Berger im Industrieservice «noch nicht so stark, wie wir uns das wünschen». Auch das US-Geschäft hält Bodner noch für ausbaufähig. Mittelfristig verspreche er sich auch viel von Märkten wie Indien und dem Mittleren Osten, so der Vorstandschef weiter. «Dort wird viel in Industrien investiert, die für uns als Dienstleister interessant sind.» Darüber hinaus müsse die derzeit noch zu sehr auf den deutschsprachigen Raum konzentrierte Sparte Gebäudemanagement internationaler werden. Finanzieren will Bodner seine Pläne mit dem Geld aus dem für diesen Sommer geplanten Börsengang der australischen Tochter sowie aus liquiden Mitteln.
Trotz des Pfuschs beim U-Bahn-Bau in Köln und Düsseldorf rechnet sich Bodner Chancen bei künftigen U-Bahn-Projekten sowie bei Stuttgart 21 aus, dem Milliardenprojekt der Deutschen Bahn. «Bei öffentlichen Ausschreibungen wird die gesamte Leistungsfähigkeit eines Unternehmens beurteilt», sagte er. Da zählten auch Erfahrungen, die ein Auftraggeber in der Vergangenheit gemacht habe. «Aus dieser Perspektive ist Köln ein Einzelfall.»/she/fn/tw